• Der italienische Komponist Ennio Morricone ist im Alter von 91 Jahren verstorben.
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Er wurde 91 Jahre alt: Oscar-Preisträger Ennio Morricone gestorben

Rom –

Er beherrschte die lauten, mächtigen Töne, aber auch die ganz leisen, zarten. Ob „Spiel mir das Lied vom Tod“, „The Mission“ oder „The Hateful 8“ – die Filmmusiken von Ennio Morricone sind Klassiker. Am frühen Montagmorgen ist der bekannte italienische Komponist in Rom verstorben, wie ein Anwalt der Familie bestätigte. Er wurde 91 Jahren alt.

Ennio Morricone ist laut der italienischen Zeitung „Corriere Della Sera“ in der Nacht zu Montag in einer römischen Klinik an den Folgen eines Sturzes gestorben. Die Familie kündigte in einer Mitteilung an, dass die Beerdigung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird.

Ennio Morricone schrieb Hunderte Filmmusiken

Der im römischen Stadtteil Trastevere geborene Morricone war in den 1960er Jahren zu Weltruhm gelangt, als er seine Zusammenarbeit mit Sergio Leone begann. In den Folgejahren schrieb er den Soundtrack zu den großen Spaghetti-Western des Regisseurs – von „Spiel mir das Lied vom Tod“ über „Eine Handvoll Dollar“ bis hin zu „Zwei glorreiche Halunken“.

Auch für Klassiker wie „The Mission“ und „Es war einmal in Amerika“ – mit Hollywoodstar Robert de Niro in der Hauptrolle – schrieb der Mann mit der markanten Brille ebenso eindrucksvolle wie bewegende Melodien. Die zarten Oboen-Klänge, mit denen Jeremy Irons alias Pater Gabriel in „The Mission“ Kontakt zu dem Volk der Guaraní aufnimmt, brachten dem vielfach ausgezeichneten Morricone eine seiner mehrfachen Oscar-Nominierungen und einen Golden Globe ein.

Im Alter von 87 Jahren erhielt Morricone die Oscar-Statue 

Trotz aller Nominierungen erhielt der Komponist erst im Alter von 87 Jahren die begehrte Oscar-Statue – für seinen Soundtrack zu Quentin Tarantinos Western „The Hateful 8“. Allerdings hatte er den Oscar bereits 2007 erhalten – für sein Lebenswerk.

„Ich arbeite nur mit Regisseuren zusammen, für die ich Freundschaft und Achtung empfinde“, hat Morricone einmal gesagt. Dazu gehörten auch Bernardo Bertolucci, Brian De Palma und Roman Polanski. Wichtig sei aber letztlich nur eins, meinte der Maestro, nämlich „dass der Komponist sich immer selbst treu bleibt.“ Im vergangenen Herbst hatte er angekündigt, kürzer treten und kaum noch komponieren zu wollen. Er dirigiere lieber Konzerte. Zugleich beklagte Morricone einen Niedergang der Filmmusik. „Früher gab man Geld aus, jetzt neigt man dazu, mit Synthesizern und Dilettanten bei der Musik zu sparen“, sagte er in einem Interview.

Morricone hinterlässt seine Ehefrau Maria Travia, mit der er seit 1956 verheiratet war, seine drei Söhne und eine Tochter. (wb/dpa)

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