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Kiwi in Neuseeland
  • Ein Kiwi bei der allnächtlichen Futtersuche. Die Vögel können nicht fliegen.
  • Foto: IMAGO/Pond5

Er schnaubt, stinkt und hat Schnurrhaare: Warum lieben alle diesen komischen Vogel?

Kakadus sind prächtig, Adler majestätisch und Wellensittiche putzig. Kiwis sind klein, braun, riechen muffig, haben Haare am Schnabel. Und alle lieben sie. Na gut, zumindest in ihrer Heimat Neuseeland. Aber auch im Rest der Welt sind sie beliebt – wenn schon nicht als Vogel, dann als pelzige Frucht. Die Kiwi wurde nämlich nach dem Kiwi benannt! Als „Schnepfenstrauß“ hätte das womöglich nicht geklappt – so heißt der Vogel im Deutschen.

Jetzt hat das „Department of Conservation“ gemeldet, dass nur noch weniger als  70.000 Exemplare auf ihren typisch kräftigen Füßen durch Neuseeland traben: „Wir verlieren jedes Jahr zwei Prozent unserer nicht geschützten Kiwis – das sind etwa 20 pro Woche.“ Zum Vergleich: Bevor Menschen die Insel besiedelten, lebten dort zwölf Millionen Kiwis friedlich zusammen. Jetzt wird ihr Lebensraum immer weiter zerstört – und den Vögeln bleibt nicht einmal die Flucht, denn sie können ja nicht fliegen.

Kiwis sind einzigartige Lebewesen – und schniefen viel

Aber was macht den komischen Vogel so besonders, dass sich Neuseeländer nennen wie er: Kiwis? „Das sind unglaublich einzigartige Lebewesen“, sagt die Chefin von „Save the Kiwi“, Michelle Impey. Und fügt hinzu: „Der Kiwi ist der einzige Vogel mit Nasenlöchern am Ende seines langen Schnabels.“ Nasenlöcher haben die Neuseeländer auch, dafür aber keinen Schnabel.

Für den Vogel ist diese Kombination übrigens durchaus beschwerlich: „Kiwis hört man oft laut schniefen und schnauben, um Schmutz aus ihren Nasenöffnungen zu entfernen“, so Impey. Wenn er mit Artgenossen kommuniziert, dann grunzt er wie ein Schwein. Auch das ist doch wirklich außergewöhnlich – welcher Vogel tut sowas sonst. Kiwis ernähren sich übrigens von Insekten und Würmern, die sie mit ihrem fabelhaften Geruchssinn aufspüren.

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Und die Beine: Die sind muskulös – und wie bei Säugetieren – mit Knochenmark gefüllt. „Die Federn sind zottelig und haarartig, und er hat katzenartige Schnurrhaare im Gesicht: Alles anders als bei normalen Vögeln“, sagt Impey, die Kiwi-Schützerin. Und dass die kleinen Racker muffig riechen, das ist eben ihre ganz eigene Note. 

All das macht den Kiwi vielleicht zu einem Außenseiter – und deshalb wird er er in seiner Heimat geliebt, denn genau so fühlen sich die Neuseeländer auf ihrer Insel am Ende der Welt ja auch selbst.

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