Enteignete schwarze Familie kriegt ihr Land zurück – nach 93 Jahren
Späte Gerechtigkeit: 1929 wird eine Familie in Kalifornien um ihr Land gebracht – aus rassistischen Gründen. Knapp 100 Jahre später erhalten die Nachkommen nun das als „Bruce’s Beach“ bekannte Strandstück zurück.
Am Dienstag entschied der Bezirksrat von Los Angeles, dass der „Bruce’s Beach“ in der Nähe der Hollywood-Metropole an die Urenkel von Charles und Willa Bruce übertragen wird. Das Paar hatte das 650 Quadratmeter große Land im Jahr 1912 gekauft. Sie errichteten – direkt an der kalifornischen Küste – eine Hotelanlage, die unter dem Namen „Bruce’s Beach“ bekannt wurde.
Kalifornien: Schwarze Familie erhält Grundstück zurück
Es war die erste Ferienanlage an der US-Westküste, in der schwarze Einwohner:innen der Gegend Urlaub machen konnten. Ihre Urlaubsmöglichkeiten waren damals aufgrund der Rassentrennung gering beziehungsweise nicht vorhanden. Die Anlage wurde jedoch schon bald zum Ziel von Vandalismus und rassistischen Angriffen.
Das könnte Sie auch interessieren: Von wegen bedroht! Empörung über Fake-Notruf von rassistischer New Yorkerin
1924 leitete die Stadt Manhattan Beach dann unter dem Vorwand, auf dem Grundstück einen Stadtpark bauen zu wollen, ein Enteignungsverfahren ein – ein „rassistisch motiviertes Manöver, um dieses florierende schwarze Geschäft und seine Kunden aus dem Gebiet zu vertreiben“, erklärte der Bezirksrat. 1929 verlor die Familie Bruce ihr Land.
Unter anderem setzte sich auch der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom dafür ein, dass die Familie ihr Grundstück, auf dem sich heute Einrichtungen der städtischen Strandaufsicht befinden, zurück bekommt. (alp/afp)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.