Skandal in Leipzig: Eltern benennen Neugeborenes nach einem Hamas-Terroristen
Skandal am Uniklinikum in Leipzig: Dort ist am Sonntag ein Baby zur Welt gekommen, das von seinen Eltern nach einem Terroristen benannt wurde – dem getöteten Hamas-Führer Yahya Sinwar.
„Herzlich willkommen“, steht auf einer Kreidetafel auf der Geburtenstation des Universitätsklinikums Leipzig (UKL). Daneben das Datum und die Uhrzeit der Geburt des kleinen Jungen.
Universitätsklinikum Leipzig postet Namen von Hamas-Führer auf Instagram
Das UKL postete das Foto von der Tafel sogar auf Instagram – und löste damit einen Sturm der Entrüstung aus. Zahlreiche Menschen kommentierten die unglückliche Namenswahl. Später entschuldigte sich die Klinik.
Angeblich habe man nicht gewusst, welcher Name da an die Tafel geschrieben wurde, heißt es in einem Statement des Klinikums gegenüber der „Bild“-Zeitung. „Im betreffenden Fall war der postenden Person nicht bewusst, dass der Name aktuell mit einer bekannten politischen Person in Verbindung gebracht wird, die in einem äußerst sensiblen geopolitischen Kontext steht“, so UKL-Sprecher Jörn Glasner gegenüber der Zeitung.
Auch bei Instagram wurde eine Erklärung abgegeben. Darin wird klargestellt: „Wir verstehen, dass der heutige Beitrag bei einigen Menschen negative Assoziationen geweckt hat. Dafür möchten wir uns ausdrücklich entschuldigen.
Uniklinikum Leipzig entschuldigt sich für Instagram-Beitrag
Öffentlich wurde der Vorfall durch einen Instagram-Post des jüdischen Rappers Ben Salomo. Er hatte ein Foto der Tafel veröffentlicht und dazu die Frage gestellt: „Sollte es in Deutschland erlaubt sein, sein Kind nach einem Terroristen & Massenmörder zu benennen?“
Yahya Sinwar gilt als Mitplaner des Massakers vom 7. Oktober 2023 in Israel. Er hatte am 31. Juli 2024 kurzzeitig die Führung der Hamas übernommen, nachdem Terror-Chef Ismail Haniyya durch die israelische Armee gezielt getötet worden war. Am 17. Oktober 2024 erklärten die israelischen Streitkräfte und der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet, Sinwar sei am Vortag bei einem Feuergefecht im Gaza-Streifen ums Leben gekommen.
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Ob das Baby seinen Namen nun behalten darf, entscheidet das zuständige Standesamt in Leipzig. In Deutschland prüfen die Standesämter, ob die Namenswahl der Eltern eine für das Kind diskriminierende oder gesellschaftlich belastende Folge haben könnte. (mp)
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