Duo soll Doppelgängerin ermordet haben – um neues Leben zu beginnen
Der Vorwurf gegen einen Mann und eine Frau aus Ingolstadt klingt nahezu unglaublich: Sie sollen vor gut einem Jahr eine Frau ermordet haben, die der vermutlichen Täterin zum Verwechseln ähnlich sah. Die Doppelgängerin musste offenbar sterben, damit die junge Frau ihre Identität übernehmen konnte. Doch das ist nicht der einzige Mordverdacht gegen das Paar.
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen gemeinschaftlichen Mordes gegen einen Mann und eine Frau erhoben. Den beiden Beschuldigten, die zum Tatzeitpunkt beide jeweils 23 Jahre alt waren, werde vorgeworfen, ihr ebenfalls 23 Jahre altes Opfer mit zahlreichen Messerstichen umgebracht zu haben, um den Tod der Angeklagten vorzutäuschen, damit diese ein neues Leben beginnen kann, teilte die Behörde am Donnerstag mit.
Ingolstadt: Junges Paar soll Doppelgängerin ermordet haben
Die Tote sah der Beschuldigten zum Verwechseln ähnlich. Hintergrund für den Entschluss unterzutauchen, seien Familienstreits wegen eines Ex-Freunds der Angeklagten gewesen.
Die Leiche der Frau aus dem baden-württembergischen Eppingen war im vergangenen August im Auto der verdächtigen Deutsch-Irakerin gefunden worden. Familie und Polizei hatten die Getötete zunächst irrtümlich für die Beschuldigte gehalten. Bei der Obduktion kamen dann jedoch Zweifel an der Identität auf.
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Die zunächst für tot gehaltene Frau sowie ihr Bekannter wurden festgenommen. Die beiden sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Zum Mordvorwurf schwiegen sie bisher.
Gegen beide Beschuldigte wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft zudem jeweils Anklage wegen versuchter Anstiftung zum Mord erhoben. Die Frau soll versucht haben, einen Bruder ihres Ex-Freundes töten zu lassen. Der Mann soll in Untersuchungshaft versucht haben, einen Mithäftling zur Tötung eines Zeugen bei den Mordermittlungen zu bewegen. Ob es zum Prozess kommt, werde das Landgericht Ingolstadt entscheiden. (dpa/mp)
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