Gläubige tragen eine Statue des Heiligen Gaudéric, des Schutzpatrons der Landwirte, durch Perpignon.
  • Gläubige tragen eine Statue des Heiligen Gaudéric, des Schutzpatrons der Landwirte, durch Perpignon.
  • Foto: Raymond Roig/AFP/dpa

Dürre schon im März: Französische Bauern bitten Gott um Hilfe

Es ist erst März – aber schon jetzt herrscht in Südfrankreich Trockenheit. Die Angst vor dem nächsten Dürresommer ist real – in der Großstadt Perpignon haben Bauern und Gläubige jetzt Gott angefleht: Herr, schick Regen!

Die Prozession im südfranzösischen Perpignan sorgte für Aufsehen. Erstmals seit 150 Jahren sind Landwirte und katholische Geistliche in der Großstadt nahe der spanischen Grenze am Wochenende auf die Straße gegangen, um für Regen zu beten.

Gott als letzte Rettung vor den Auswirkungen des Klimawandels? Bei der Prozession, einer westgotischen Tradition aus dem Mittelalter, wurden Reliquien des heiligen Gaudéric mitgeführt, dem Schutzpatron der Bauern. Damit stellten sich die Betenden in das nahezu ausgetrocknete Flussbett.

Grundwasserreserven in Südfrankreich schon jetzt erschöpft

Schon seit Monaten ist in der ohnehin trockenen Region sehr wenig Regen gefallen. In weiten Teilen Frankreichs sieht es ähnlich aus, die Grundwasserreserven sind jetzt schon erschöpft und die Regierung ist alarmiert. Droht nach 2022 ein zweiter Dürresommer?

Die Regenbilanz für den Winter ist verheerend: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1959 hat es in Frankreich im Winter noch nie so langanhaltend keinen Regen gegeben. Das führte zu einer für die Jahreszeit krassen Austrocknung der Böden, die ja schon durch die Dürre im letzten Sommer geschwächt wurden.

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Einige Departements vor allem im Süden, haben jetzt schon Einschränkungen angeordnet. Das Bewässern von Gärten, das Auffüllen von Swimmingpools oder das Autowaschen sind verboten – eine für die Jahreszeit nie da gewesene Beschränkung. (miri/dpa)

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