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Furchtbarer Anblick: Tote Fische treiben in der Oder.
  • Das dramatische Fischsterben in der Oder.
  • Foto: picture alliance/dpa

Dramatisches Fischsterben in der Oder: Ist das Wasser giftig?

Es ist ein furchtbarer Anblick: Tausende Fische treiben tot in der Oder. Was ist passiert? So viel ist jetzt klar: Die Oder ist mit Quecksilber belastet. Es steht allerdings nicht fest, ob das die Ursache ist. Für die Natur in dem artenreichen Gebiet ist es eine Katastrophe.

Der brandenburgische Umweltminister Axel Vogel (Grüne) sagte: „Wir wissen im Moment nicht, woran sie wirklich gestorben sind.“ Möglich ist eine fatale Kombination von Hitze, extrem niedrigem Wasserstand und Giftstoffen, sagte Vogel. „Es kann durchaus sein, dass es sich um Stoffe handelt, die lange schon in die Oder eingebracht wurden, aber normalerweise bei Mittelwasser überhaupt kein Problem darstellen.“

Fischsterben in der Oder eine Katastrophe für das Ökosystem

Momentan ist der Wasserstand aber extrem niedrig – was an der Trockenheit liegt. Dadurch ist natürlich jeder Stoff höher konzentriert. Das kann gefährlich werden. Es sei inzwischen geklärt, dass auch in Deutschland Fische sterben und nicht nur verendete Tiere aus Polen angeschwemmt wurden, sagte der Umweltminister.

„Die Auswirkungen sind einfach furchtbar“, sagte der stellvertretende Leiter des Nationalparks Unteres Odertal, Michael Tautenhahn. „Für den Nationalpark ist das schlichtweg eine Katastrophe.“ Die Vergiftungswelle ging komplett durch die Oder, tötete zum Beispiel Zander, Welse, Gründlinge und Steinbeißer. Auch für Vögel kann das dramatisch sein: Seeadler und andere könnten Gift durch die toten Fische aufnehmen. Der Nationalpark Unteres Odertal zählt zu den artenreichsten Lebensräumen in Deutschland.

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Laut der polnischen Umweltschutzbehörde wurde das Fischsterben wohl durch die Industrie ausgelöst. Polen wird die Untersuchungsergebnisse aber frühestens am Sonntag vorlegen können.

Es gibt heftige Kritik an den polnischen Behörden, denn dort waren schon Ende Juli tote Fische gefunden und Wasserproben entnommen worden. Brandenburgs Umweltminister Vogel kritisierte, dass man darüber nicht informiert wurde. (dpa/miri)

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