Die Welt zwischen den Jahren – in manchen Ländern ist schon 2022
Während manche ohne große Einschränkungen feiern, begrüßen viele Menschen 2022 wegen Corona erneut anders als frühere Jahre. In den Niederlanden starb ein Junge bei einer Silvesterknallerei.
Den Anfang machten auch diesmal die Inselstaaten Samoa und Kiribati, es folgten Neuseeland und Australien, Südkorea und Japan, die Philippinen und Singapur sowie China: Das Jahr 2022 hat in einigen Ländern der Welt schon begonnen. In Deutschland verabschiedete sich 2021 mit ungewöhnlich milden Temperaturen, in Berlin zum Beispiel war es mit mehr als 13 Grad das wärmste Silvester seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im 19. Jahrhundert. Auch in der Neujahrsnacht erwarteten die Meteorologen in weiten Teilen des Landes zweistellige Temperaturwerte. 26 Stunden dauert es, bis der ganze Globus am 1.1. (13.00 Uhr MEZ) ins neue Jahr gerutscht ist.
Vor allem aus Furcht vor der raschen Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus gibt es in Deutschland für private Treffen Kontaktbeschränkungen. Außerdem galt diesmal zum zweiten Pandemie-Silvester erneut ein grundsätzliches Verkaufsverbot von Feuerwerk in den letzten Tagen des Jahres. Dabei geht es vor allem darum, die Krankenhäuser von zusätzlichen Patienten zu entlasten. In manchen Städten ist das Böllern in bestimmten Bereichen auch ganz verboten. Die Polizei hat verstärkte Kontrolle angekündigt.
Der Zoll in Brandenburg intensivierte im Grenzgebiet zu Polen seine Kontrollen. Es seien verstärkt Käufe von Feuerwerk festgestellt worden – auch in Deutschland nicht zugelassenes. Der Sprecher der Berliner Polizei rechnete damit, dass illegal eingeführte Feuerwerkskörper auf den Straßen der Hauptstadt hochgehen.
Nach Zwangspause: Zigtausende Besucher in Sydney
In den Niederlanden starb bei einer Silvesterknallerei ein zwölfjähriger Junge. Ein weiterer Junge erlitt in der Gemeinde Haaksbergen unweit von Enschede schwere Verletzungen. Die Kinder hatten den Angaben zufolge nicht selbst mit Feuerwerkskörpern hantiert, sondern nur zugeschaut, wie ein Mann mit einem Gerät Magnesiumpulver zur Explosion brachte. Der Mann wurde festgenommen.
Deutschlands größte Silvesterparty in Berlin fällt auch diesmal wieder aus – inklusive fernsehtauglichem Höhenfeuerwerk über dem Brandenburger Tor. Das ZDF überträgt von dort aber eine Show etwa mit Marianne Rosenberg, Adel Tawil und Dieter Hallervorden. Andrea Kiewel und Johannes B. Kerner moderieren.
Im australischen Sydney waren – anders als beim letzten Jahreswechsel – wieder Zehntausende Zuschauer zum farbenprächtigem Feuerwerk vor der Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses zugelassen. Interessenten mussten im Vorfeld ein Ticket für einen von rund 30 Aussichtspunkten kaufen. Die Sorgen vieler Bürger waren aber groß: Im Bundesstaat New South Wales, in dem Sydney liegt, explodieren wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante gerade die Corona-Zahlen. Am Freitag meldeten die Behörden mehr als 21.000 Neuinfektionen.
So farbenfroh feiert die Welt Silvester
In China sagten wegen Corona mehrere Städte Feuerwerke und größere Festlichkeiten ab, darunter Peking und auch Wuhan, die Stadt, in der Ende 2019 das Coronavirus als erstes ausbrach. Aufgrund der höchsten Infektionszahlen des Landes seit über 21 Monaten ist die Stadt Xian derzeit vollständig abgeriegelt, sämtliche 13 Millionen Bewohner dürfen ihre Häuser praktisch nicht mehr verlassen. Silvester ist für die Chinesen an sich kein besonders wichtiger Feiertag. Nach ihrem traditionellen Mondkalender beginnt das neue Jahr erst im Februar. Erst dann gibt es eine große Reisewelle. 2022 werden jedoch erhebliche Reisebeschränkungen erwartet.
In Thailand – einem der wenigen Fernziele, an dem sich derzeit zahlreiche Touristen aufhalten – dürfen viele Lokale in der Silvesternacht ausnahmsweise bis 1.00 Uhr öffnen und bis dahin auch Alkohol ausschenken. Auf der größten Insel Phuket war ein Konzert mit dem italienischen Startenor Andrea Bocelli geplant.
In Dubai war am höchsten Gebäude der Welt, dem 828 Meter hohen Burdsch Chalifa, wieder ein spektakuläres Feuerwerk geplant.
Auch in Russlands Hauptstadt Moskau sollte es kaum Einschränkungen geben, auch wenn dort – anders als in den Emiraten – die Impfquote gering ist. Unter anderem war am Roten Platz ein großes Feuerwerk geplant. In New York soll die Silvesterparty am Times Square wieder mit Zuschauern stattfinden (6.00 Uhr MEZ am 1.1.). Besucher müssen gegen Covid-19 geimpft sein.