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Der deutsche Forscher Klaus Hasselmann hat den Nobelpreis für Physik gewonnen.
  • Eine Foto aus dem Jahr 2010: Der deutsche Forscher Klaus Hasselmann hat den Nobelpreis für Physik gewonnen.
  • Foto: picture alliance/dpa/EFE | J.j. Guillen

Hammer! Hamburger gewinnt den Nobelpreis – so reagiert er

Was für eine Ehre: Klima-Wissenschaftler Klaus Hasselmann wird mit dem diesjährigen Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Das Besondere: Er ist Hamburger.

Ab sofort hat Hamburg einen eigenen Nobelpreisträger: Die Auszeichung in der Kategorie Physik geht in diesem Jahr an den Klaus Hasselmann, geboren 1931 in unserer Stadt. Der Klimaforscher, Meteorologe und Ozeanologe studierte von 1950 bis 1955 zunächst Physik und Mathematik an der Uni Hamburg. Von 1975 bis 1999 war er Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) für Meteorologie in Hamburg, von 1988 bis 1999 leitete er als wissenschaftlicher Direktor das Deutsche Klimarechenzentrum in unserer Stadt.

Hasselmann ist immer noch am MPI tätig. Im Rahmen seiner Forschung entwickelte ein Modell, das verdeutlichte, dass Klimamodelle verlässlich sein können, obwohl sich das Wetter selbst chaotisch verhält, schreibt das Nobel-Komitee in seiner Begründung für die Auszeichnung. Er entwickelte zudem Methoden, die es ermöglichten, Spuren menschlicher Aktivitäten im Klima nachzuweisen.

Hamburger gewinnt Physik-Nobelpreis mit zwei weiteren Forschern zusammen

Neben Hasselmann wurde auch Syukuro Manabe aus den USA und der Italiener Giorgio Parisi ausgezeichnet. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm mit. Manabe und Hasselmann teilen sich eine Hälfte des Preises, die andere geht an Parisi.

Die Verantwortlichen bei der Bekanntgabe des diesjährigen Physik-Nobelpreises. picture alliance/dpa/TT NEWS AGENCY/AP | Pontus Lundahl
Die Verantwortlichen bei der Bekanntgabe des diesjährigen Physik-Nobelpreises.
Die Verantwortlichen bei der Bekanntgabe des diesjährigen Physik-Nobelpreises.

Die drei „teilen sich den diesjährigen Nobelpreis für Physik für ihre Studien zu chaotischen und scheinbar zufälligen Phänomenen. Syukuro Manabe und Klaus Hasselmann legten den Grundstein für unser Wissen zum Klima der Erde und wie die Menschheit es beeinflusst“, hieß es zur Begründung weiter. Parisi werde für seinen revolutionären Beitrag zur Theorie von ungeordneten Stoffen und zufälligen Prozessen ausgezeichnet.

Manabe und Hasselmann hätten im Geiste von Alfred Nobel zum größten Nutzen für die Menschheit beigetragen, indem sie eine solide physikalische Grundlage für unser Wissen über das Erdklima geschaffen haben, so das Nobel-Komitee. „Wir können nicht mehr sagen, wir hätten es nicht gewusst – die Klimamodelle sind eindeutig. Erwärmt sich die Erde? Ja. Ist die Ursache dafür die erhöhte Menge an Treibhausgasen in der Atmosphäre? Ja. Kann dies allein durch natürliche Faktoren erklärt werden? Nein. Sind die Emissionen der Menschheit der Grund für den Temperaturanstieg? Ja.“

So reagierte Klaus Hasselmann auf seine Nobelpreis-Auszeichnung

Hamburger Hasselmann hat die Auszeichnung mit dem Nobelpreis indes völlig überrascht. Er verstehe das noch nicht richtig, aber es sei eine fantastische Überraschung, den Nobelpreis zu bekommen, sagte der 89-Jährige der schwedischen Nachrichtenagentur TT, nachdem er unmittelbar zuvor von seiner Auszeichnung erfahren hatte.

„Ich habe das erst vor fünf Minuten gehört. Ich versuche weiterhin, das zu begreifen“, wurde Hasselmann von der Agentur zitiert. Wie er den Nobelpreis feiern werde, wisse er noch nicht richtig. „Zuerst muss ich Luft holen und sehen, was passiert“, sagte er laut TT.

Das MPI reagierte mit einem Smiley-Sturm auf die Bekanntgabe „seines“ Preisträgers. „We are speechless“ – „wir sind sprachlos“ twitterte das Institut kurz nach der Bekanntgabe.

Zweiter Physik-Nobelpreis in Folge für Deutschen

Im vergangenen Jahr war ebenfalls ein Deutscher mit dem renommierten Preis ausgezeichnet worden: der Astrophysiker Reinhard Genzel. Er und die US-Forscherin Andrea Ghez hatten 2020 die eine Hälfte des Preises erhalten, während die andere Hälfte an den Briten Roger Penrose gegangen war. Die drei waren damit für ihre Erforschung von Schwarzen Löchern geehrt worden.


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Wer für die Preise in Frage kommt, hält das zuständige Nobelkomitee vorab immer streng geheim – die Bekanntgabe ist also immer eine große Überraschung. Pro Kategorie sind die Auszeichnungen mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 980.000 Euro) dotiert.

Insgesamt haben 215 Preisträgerinnen und Preisträger die Auszeichnung in der Kategorie Physik bislang erhalten, der US-Forscher John Bardeen dabei gleich zweimal. Der erste von ihnen ist der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen gewesen, der den Preis 1901 für die Entdeckung der nach ihm benannten Röntgenstrahlen erhalten hatte. (mik/dpa)

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