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Ein Polizeibeamter steht am Tatort Wache. Ein mutmaßlicher Islamist hat unweit des Eiffelturms einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet.
  • Ein Polizeibeamter steht am Tatort Wache. Ein mutmaßlicher Islamist hat unweit des Eiffelturms einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet.
  • Foto: dpa

„Allahu Akbar“-Ruf: Deutscher bei Terror-Anschlag getötet

Ein mutmaßlicher Islamist ersticht in der Nähe des Eiffelturms einen Deutschen, zwei Menschen werden verletzt. Noch sind viele Fragen offen, vor allem der Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt. Klar ist aber schon: Der Täter war polizeibekannt.

Ein mutmaßlicher Islamist hat in Paris unweit des Eiffelturms einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet und zwei weitere Menschen verletzt. Die Polizei nahm den Mann noch am Samstagabend fest. Er sei wegen seines radikalen Islamismus und erheblicher psychischer Störungen bereits polizeibekannt, sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin. Der gebürtige Franzose mit iranischen Eltern saß laut dem Sender franceinfo bereits vier Jahre im Gefängnis wegen eines geplanten Anschlags auf das Pariser Geschäftsviertel La Defense im Jahr 2016.

Deutscher bei mutmaßlichem Terror-Angriff in Paris getötet – zwei Verletzte

Der Angreifer habe am Abend auf einer Brücke ein „deutsches Touristenpaar“ angegriffen, die Frau sei nicht körperlich verletzt worden, habe aber einen Schock erlitten, sagte Darmanin. Der Mann sei im Rücken und an der Schulter getroffen worden und habe einen Herzstillstand erlitten, berichtete die Zeitung „Le Parisien“ unter Berufung auf die Polizei. Danach sei der Angreifer geflüchtet und habe dann zwei weitere Personen angegriffen, bevor er festgenommen worden sei.

Das Opfer war Medienberichten zufolge ein 23-Jähriger, der neben der deutschen auch die philippinische Staatsangehörigkeit hatte. Bei den beiden Verletzten, die womöglich mit einem Hammer angegriffen wurden, handelt es sich demnach um einen 66-jährigen Briten und einen 60-jährigen Franzosen. Sie seien wieder bei guter Gesundheit, hieß es am Sonntagnachmittag.

Ein Beamter der Kriminalpolizei arbeitet am Tatort. dpa
Ein Beamter der Kriminalpolizei arbeitet am Tatort.
Ein Beamter der Kriminalpolizei arbeitet am Tatort.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb auf X, ihre Gedanken seien bei Freunden und Familie des getöteten jungen Deutschen. „Fast sein ganzes Leben lag noch vor ihm.“ Den Verletzten wünschte Baerbock gute Besserung.

Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach den Angehörigen des deutschen Staatsangehörigen, der ums Leben kam, sein Beileid aus. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich auf X bestürzt und schrieb: „Wieder wird klar, warum wir uns Hass und Terror entschlossen entgegen stellen.“ Die nationale Antiterrorismus-Staatsanwaltschaft kündigte an, sich mit dem Angriff zu befassen.

Angreifer rief „Allahu Akbar“ – höchste Terroralarmstufe in Frankreich

Darmanin zufolge sagte der mutmaßliche Täter nach seiner Festnahme, er könne es nicht mehr ertragen, dass Muslime sowohl in Afghanistan als auch in Palästina sterben. Der Mann sei der Ansicht, dass Frankreich am Krieg Israels im Gaza-Streifen mitschuldig sei, und habe als Märtyrer sterben wollen. Der Mann soll bei seiner Festnahme „Allahu Akbar“ (etwa: «Gott ist am größten») gerufen haben, berichteten BFMTV und „Le Parisien“ unter Berufung auf die Polizei. Es soll auch ein Bekennervideo gefunden worden sein. Laut „Le Parisien“ soll der mutmaßliche Täter darin der Terrororganisation Islamischer Staat die Treue geschworen haben. Er soll behaupten, er handle, um „die Muslime zu rächen“.

In Frankreich gilt seit Wochen die höchste Terroralarmstufe, nachdem ein junger Islamist Anfang Oktober einen Lehrer getötet hatte. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele nächstes Jahr in Paris zeigte sich der Generalsekretär der Gewerkschaft für Innere Sicherheit nach dem Anschlag am Sonntag „sehr besorgt“ und sprach von einer „großen Herausforderung“. (dpa)

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