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  • Foto: imago images/Ardea

Der muss doch jeck sein!: Wolf spaziert nachts mitten durch Köln

Ob er nicht wusste, dass in NRW immer noch Lockdown herrscht? Mitten in Köln ist in der Nacht zum Mittwoch ein Wolf durch die Straßen spaziert. „Das ist extrem selten, dass so etwas passiert – aber es passiert“, so ein Sprecher des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV). „Der Wolf – der läuft einfach, und er kann einmal an einer Straße die falsche Abzweigung nehmen.“

Isegrim wurde in der Nacht zum Mittwoch erst von einer Frau mit ihrem Handy im Szeneviertel Ehrenfeld gefilmt. Von dort trabte der pelzige Entdecker stadtauswärts und wurde dabei noch mehrmals gesichtet und gefilmt. Und er wurde dabei auch eindeutig identifiziert: Bilder einer Überwachungskamera bestätigten: Das ist ein Wolf! Über Geschlecht, Alter und Identität des Tieres ist durch die Bilder allerdings keine Aussage möglich.

Offenbar ging der Wolf später allerdings in der Nacht noch seinem Trieb nach: Einen Tag später wurden in der nördlichen Kölner Rheinaue vier tote Schafe gefunden, die in der Nacht von einem großen Hund oder einem Wolf getötet worden waren. Der Verdacht richtet sich eindeutig gegen den gesichteten Lupus …

Studien: Vor allem Jungwölfe zieht es in die Städte

Nach LANUV-Angaben verlassen Wölfe bis zum Ende des zweiten Lebensjahrs das elterliche Rudel und wandern dann zum Teil mehrere hundert Kilometer weit umher. Wissenschaftliche Studien mit Wölfen, die mit einem Sender ausgestattet worden waren, ergaben, dass solche Jungwölfe etwa über Grüngürtel in dicht besiedelte innerstädtische Gebiete gelangen.

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2020 gab es NRW-weit nach Angaben des Landesumweltamtes 81 Wolfsnachweise – nach 51 Nachweisen 2019 und 36 Nachweisen 2018. Durchwandernde Wölfe wurden demnach nicht mehr nur aus dem Osten, sondern erstmals auch aus dem Süden registriert. Außerdem habe es im Rhein-Sieg-Kreis in der Nähe der rheinland-pfälzischen Landesgrenze erstmals wieder ein Rudel mit Wolfsjungen gegeben. (dpa/miri)

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