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Kind Medikament Knappheit
  • Viele kranke Kinder bekamen zuletzt keine Medikamente.
  • Foto: imago images

Das soll jetzt gegen die knappen Kindermedikamente helfen

Infekte, kranke Kinder und dann wird auch noch der Fiebersaft knapp: Für viele Eltern waren die vergangenen Monate aufgrund der dramatischen Arzneimittel-Knappheit Stress pur. Mittlerweile gehen die Krankheitsfälle auch bei Kindern etwas zurück – aber: Knappe Medikamente bleiben trotzdem ein Problem. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte vor Weihnachten Gegenmaßnahmen angekündigt – nun wird ein erster Schritt getan.

So sollen die Krankenkassen den Herstellern für bestimmte Kindermedikamente wie Fiebersaft oder Zäpfchen ab 1. Februar vorübergehend mehr Geld zahlen können. Wie der Spitzenverband der Krankenkassen (GKV) am Dienstag mitteilte, werden die sogenannten Festpreise für bestimmte Arzneimittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Paracetamol sowie für Antibiotika für drei Monate ausgesetzt.

Zuvor hatte das ARD-Hauptstadtstudio darüber berichtet. Die Branche glaubt allerdings nicht, dass das kurzfristig Entspannung bringt. Von der Maßnahme betroffen sein sollen insgesamt 180 Fertigarzneimittel, darunter Ibuprofen-Säfte, Paracetamol-Zäpfchen und Antibiotika-Suspensionen.

Knappe Kinder-Medikamente: Festbeträge sollen ausgesetzt werden

Auf dem Höhepunkt der Debatte über knappe Medikamente hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Dezember angekündigt, dass die Kassen für bestimmte Medikamente künftig mehr Geld zahlen sollen, damit sich Lieferungen nach Deutschland für Pharmafirmen mehr lohnen.

Für bestimmte Medikamentengruppen gelten normalerweise Festbeträge, die regelmäßig festgelegt werden. Mehr als diese Beträge zahlen die Krankenkassen nicht für diese Medikamente. Liegt der Preis darüber, müssen Patienten in der Regel die Differenz entweder selbst tragen oder sie bekommen ein anderes – therapeutisch gleichwertiges – Arzneimittel ohne Aufzahlung, heißt es beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Kommt es nun zur Lockerung dieser Festpreisregelung bei Kindermedikamenten, müssen Eltern aber dennoch keine Zusatzkosten befürchten, heißt es bei den Kassen.

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Nach Angaben der Apotheken ist die Lage aktuell immer noch angespannt. „Die Lieferengpässe bei Kinderfiebersäften, Antibiotika und anderen Arzneimitteln halten leider weiterhin an“, sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening.

Ob sich die Liefersituation durch die geplante Preislockerung spürbar entspanne, sei fraglich, da es oft nur wenige Hersteller gebe und somit das Angebot dieser Arzneimittel insgesamt begrenzt sei. Sie forderte kurzfristig mehr Entscheidungsspielräume für die Apotheken etwa bei der eigenen Herstellung von Medikamenten. (mp/dpa)

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