x
x
x
Winnetou Filmszene
  • Pierre Brice in seiner Rolle als Winnetou in einer Filmszene.
  • Foto: imago images / United Archives

Das sagt ein Apache über die aktuelle Winnetou-Debatte

Die einen stehen auf Kriegsfuß mit ihm, für die anderen ist er der edle Häuptling: Winnetou und sein Erschaffer Karl May sorgen aktuell für Diskussionen. Kulturelle Aneignung, ja oder nein? Dazu haben hierzulande alle eine Meinung. Aber was sagen Menschen, die es wirklich betrifft?

Im Spiegel erklärt ein Apache seine Sicht auf Karl May, der übrigens einer der weltweit am häufigsten übersetzten deutschen Autoren ist: „Karl May zeigte uns in einem positiven Licht“, sagt Gonzo Flores. Der 53-Jährige aus Oregon ist Gesundheitsbeauftragter der US-Lipan-Apachen. Winnetou sei „vergleichsweise fortschrittlich“, erklärt er im Interview.

Apache Gonzo Flores: „Karl May zeigte uns in einem positiven Licht“

Obwohl Karl May, der 1912 im sächsischen Radebeul in die ewigen Jagdgründe ging, selbst nie in die USA reiste, lag er in seiner Darstellung der Apachen gar nicht mal so daneben: „Wir trugen tatsächlich Wildlederhosen mit Fransen, jagten Büffel, und das Zeichen der Stammeszugehörigkeit waren zwei Federn im Haar“, so Flores. „Karl May hat erreicht, dass deutsche Forscher kamen, und so wurden unser Wissen, unsere Sprache, unsere Literatur bewahrt.“

Das könnte Sie auch interessieren: Nach Buch-Aus: In Deutschland tobt die Winnetou-Debatte

Seine Meinung zu Winnetou-Büchern und Filmen: „Ich schlage vor, sie auch weiterhin zu lesen und die Filme zu zeigen – aber wir brauchen eine konstruktive Diskussion“. Der studierte Mediziner lädt die Deutschen außerdem ein, „ihre Verbindung mit den Apachen auch spirituell zu vertiefen“. (miri)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp