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Carsten Watzl
  • Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, warnt vor Corona-Reinfektionen.
  • Foto: picture alliance/dpa/Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo)

Corona: Wie gefährlich ist die zweite Infektion?

Dass Corona längst noch nicht erledigt ist, das mussten wir alle mittlerweile einsehen: Deutschland ist mittendrin in der Sommerwelle. Und auch, wer’s schon durchgemacht hat, kann sich nochmal anstecken. Aber ist das wirklich schlimm? Oder ist eine Omikron-Infektion eher sowas wie ein Fitnesstraining fürs Immunsystem?

Der Münchener Virologe Klaus Stöhr zum Beispiel hat dazu geraten, Infektionen mit Corona bewusst zuzulassen. Das hält sein Kollege Carsten Watzl für gar keine gute Idee: Der Professor für Immunologie an der Universität Dortmund warnt dringend davor, sich bewusst leichtfertig dem Risiko einer zweiten Ansteckung auszusetzen.

Auf Twitter findet der Experte deutliche Worte: „Wenn man einmal Corona durchgemacht hat – sind Re-Infektionen dann harmlos? Nein!“, schreibt er. Und er zieht einen ganz praktischen Vergleich: „Eine Corona-Infektion ist wie zu schnell durch eine Kurve fahren. Es kann zum Unfall führen (schwere Erkrankung), hat aber auch Trainingseffekt (Immunität)“. Wenn man zum zweiten Mal zu schnell durch eine Kurve fahren würde, dann mache man es zwar etwas besser, „es kommt bei einigen aber immer noch zu Unfällen“, so Watzl. Denn: „Durch eine Trainingsrunde wird man nicht Formel-1-Pilot.“

https://twitter.com/CarstenWatzl/status/1539135205944053760

Der Immunologe findet deutliche Worte auf Twitter: „Jede weitere schnelle Kurvenfahrt erhöht das Risiko erneut. Wir werden es wohl nie schaffen, 100% sicher zu schnell durch die Kurve zu kommen“, schreibt er. „Daher: SARS-CoV-2 ist ein pathogenes Virus. Jetzt vorzuschlagen, man solle sich absichtlich infizieren, finde ich fahrlässig.“

Immunologe warnt davor, sich leichtfertig mit Corona zu infizieren

Damit spielt er auf die Worte des Virologen Klaus Stöhr an, der im ZDF Morgenmagazin gesagt hatte, einen breiten und langanhaltenden Schutz vor Corona könne man im Grunde erst durch eine Infektion erreichen. Der Virologe ist gegen Masken – denn damit würde man Menschen „die Gelegenheit nehmen, sich langfristig mit dem Coronavirus zu arrangieren“. Das passiere nur durch Infektionen. Somit würde die Sommerwelle ein schnelleres Pandemie-Ende bringen.

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Immunologe Watzl sieht das völlig anders. Wobei er es durchaus richtig und verständlich findet, als dreifach geimpfter und einfach genesener Mensch unter 60 die Angst vor Corona zu verlieren. Trotzdem: „Den Respekt sollte man aber behalten und mit einfachen Maßnahmen die Zahl seiner Infektionen begrenzen.“

Aber wie viele Menschen haben sich eigentlich schon mehr als einmal mit Corona infiziert? Das lässt sich tatsächlich nicht sagen: Zahlen gibt es laut Robert-Koch-Institut nämlich aktuell noch nicht.

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