x
x
x
Zwei Holstein-Kühe
  • Zwei Holstein-Kühe. Diese sind allerdings nicht geklont.
  • Foto: dpa

China klont tausend „Super“-Holstein-Kühe – für mehr Milch

Sollte man alles tun, was machbar ist? China sagt, zumindest im Hinblick auf Milchproduktion: Ja. Forscher haben dort Kühe aus Holstein-Rindergenen geklont, die doppelt so viel Milch geben wie „natürliche“. Damit will sich China unabhängig von Importen aus dem Westen machen. Fragen nach der moralischen Verwantwortbarkeit von solchen Super-Viechern bleiben erstmal unbeantwortet.

Die etwas Älteren unter uns werden sich noch an Klonschaf „Dolly“ erinnern. Dolly starb vor fast genau 20 Jahren, am 14. Februar 2003. Sie wurde nur sechs Jahre alt und musste wegen Arthrose und einer Lungenentzündung eingeschläfert werden. Die normale Lebenserwartung bei „natürlichen“ Schafen liegt bei bis zu 20 Jahren. Dolly, das Klonschaf, hatte keine Aufgabe in dem Sinne: Sie war da, weil es zum ersten Mal machbar war. Nur 20 Jahre später ist das Klonen offenbar wesentlich weiter. Kurz vor Jahresende 2022 wurden in China drei besondere Kühe geboren. Diese sogenannten Super-Kühe sind aus den Zellen herkömmlicher Holstein-Rinder geklont und sollen 18 Tonnen Milch pro Jahr geben. Das sind 100 Tonnen Milch im Jahr. Oder auch: doppelt so viel, wie Kühe normalerweise produzieren.

Die ersten drei geklonten Kühe wogen schon bei der Geburt 56 Kilogramm

Der „Stern“ zitiert einen Leiter des Projekts, der gegenüber den chinesischen Staatsmedien gesagt haben soll: „Wir planen, in zwei bis drei Jahren eine Herde von mehr als tausend Super-Kühen aufzubauen“. Die Geburt der ersten „Super-Kühe“ sei ein „Durchbruch“ gewesen, der China die Möglichkeit eröffne, „auf wirtschaftlich vertretbare Weise“ die besten Kühe zu erhalten. Die Kühe sollen bei ihrer Geburt schon 56 Kilogramm gewogen haben und 1,10 Meter lang gewesen sein.

Das könnte Sie auch interessieren: Drama in Hamburg: Neun Pferde sterben bei Stall-Brand – Polizei erlöst ein Tier

Der Plan, den China mit den Super-Holstein-Rindern verfolgt, ist, sich über lange Zeit unabhängig von Milchimporten aus dem Westen zu machen. Laut „Stern“ importiert China momentan 70 Prozent aller Milchkühe. Mit den „Super“-Kühen hätte man dieses Problem gelöst: Weniger und eigene Kühe, die unabhängig von der Zucht, doppelt so viel Milch geben wie herkömmliche. Andere Probleme, beispielsweise moralische, oder auch Fragen wie: Sollte man Kühe doppelt so viel Milch geben lassen, wie sie es normalerweise tun?, bleiben außen vor. (usch)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp