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Papst Franziskus
  • Papst Franziskus wird von George Arcand, Großhäuptling der Confederacy of Treaty Six First Nations, in Kanada empfangen.
  • Foto: picture alliance/dpa/The Canadian Press via AP | Nathan Denette

Büßer-Reise nach Kanada: Was hat der Papst den Ureinwohnern zu sagen?

Papst Franziskus ist auf seiner Reise mit der schrecklichen Vergangenheit seiner Kirche und dem Leid vieler Ureinwohner Kanadas konfrontiert. Sie fordern von ihm eine Entschuldigung in ihrem Land. Was wird Franziskus ihnen sagen?

Papst Franziskus ist zu seiner Büßer-Reise für die Vergehen in katholischen Internaten in der westkanadischen Stadt Edmonton angekommen. Das 85 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche will Vertreter der Ureinwohner in Maskwacis, südlich von Edmonton, treffen.

Für Franziskus wird es eine schwierige Reise. Die kanadischen Ureinwohner verlangen von ihm, sich für Missbrauch, Gewalt und Erniedrigung an indigenen Kindern zu entschuldigen, die Bedienstete und Kirchenmänner in einst von der katholischen Kirchen geführten Internaten begingen.

Indigene Kinder wurden ihren Familien entrissen

Die Missbrauchstaten geschahen über Jahrzehnte hinweg in staatlichen und von der Kirche geführten Einrichtungen. Kinder starben an den Folgen von Krankheiten, Hunger oder durch Missbrauch. Die Fälle erlangten international großes Aufsehen, als Experten vor etwas mehr als einem Jahr in der Nähe eines Internates anonyme Gräber von toten Kindern entdeckten.

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In der indigenen Bevölkerung Kanadas ahnten Familienmitglieder jedoch schon lange, welches Schicksal ihre Verwandten einst in diesen Institutionen ereilte. Den teils von ihren Familien entrissenen Kindern sollte dort westliche Kultur beigebracht werden. Die Debatte über den Umgang mit den Ureinwohner-Kindern läuft in Kanada schon seit Jahren. Kritik gibt es an der Kirche wegen nicht angemessener Entschädigung für die Überlebenden.

Papst Franziskus kündigte vor seinem Abflug an, als Büßer in das flächenmäßig zweitgrößte Land der Welt mit rund 38 Millionen Einwohnern zu kommen. Auf dem Flug nach Edmonton sagte er am Sonntag, man müsse auf dieser Reise „aufmerksam“ sein. Auf dem Weg vom Flughafen waren vereinzelt Menschen am Straßenrand, die auf den vorbeifahrenden Papst warteten. An einer Brücke hing aber auch ein Banner mit der Aufschrift „No to apology“ („Nein zu einer Entschuldigung“). (dpa)

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