Britische Behörde: Drei Wochen Quarantäne bei Affenpocken-Kontakt
Mehr als 90 Menschen in zwölf verschiedenen Ländern sollen sich laut WHO mit Affenpocken angesteckt haben. Die Gesundheitsbehörden und die Weltgesundheitsorganisation mahnen deshalb zur Vorsicht. Die britische Gesundheitsbehörde UKHSA hat nun eine Quarantäne-Empfehlung herausgegeben: Enge Kontaktpersonen von Affenpocken-Infizierten sollten sich drei Wochen isolieren.
Als hochwahrscheinlich infiziert gelte, wer entweder im selben Haushalt mit einer erkrankten Person lebe, mit einer solchen Geschlechtsverkehr gehabt oder deren Bettwäsche ohne Schutzkleidung gewechselt habe, hieß es in einer Mitteilung am Montag. Diese Gruppe soll demnach neben der Empfehlung zur Quarantäne auch eine schützende Pockenimpfung erhalten. Vermieden werden solle insbesondere der Kontakt mit Schwangeren, Kindern unter zwölf Jahren sowie Menschen mit unterdrücktem Immunsystem, hieß es weiter.
Affenpocken: Britische Gesundheitsbehörde ist für drei Wochen Quarantäne
In Deutschland gibt es noch keine allgemeinen Empfehlungen für Kontaktpersonen von Affenpocken-Fällen. Man arbeitete derzeit aber daran, teile das Robert Koch-Institut auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Gesundheitsämter könnten aber bereits jetzt jederzeit Isolierung und Quarantäne anordnen, so eine Sprecherin.

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In Großbritannien wurden bislang rund zwei Dutzend Fälle von Affenpocken festgestellt. Es sei wahrscheinlich, dass täglich neue hinzukämen, hatte UKHSA-Chefin Susan Hopkins am Wochenende gesagt. Noch am Montag sollten neue Zahlen veröffentlicht werden. Die Infektionen in Großbritannien betreffen ebenso wie die in anderen Ländern derzeit in erster Linie Männer, die Sex mit anderen Männern hatten.
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Eine großflächige Impfkampagne werde es nicht geben, sagte Hopkins weiter. Für die laufenden Impfungen werde ein Vakzin der „dritten Generation“ gegen die als ausgerottet geltende Pockenkrankheit beim Menschen verwendet. Experten gehen davon aus, dass Pockenimpfstoffe auch gegen die Affenpocken gut schützen. „Wir verwenden das bei Personen, die ein hohes Risiko haben, Symptome zu entwickeln und wir verwenden es früh, innerhalb von vier oder fünf Tagen (…)“, so die Behördenchefin. Das verringere das Risiko einer Erkrankung.
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