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Wurst auf einem Grill
  • Fleischessende Männer schädigen das Klima und sollen sich nicht vermehren, so die provokante Peta-Forderung
  • Foto: picture alliance/dpa/Thomas Frey

Bitte was? Tierschützer fordern Sex-Verbot für fleischessende Männer

Irre Idee: Aus Liebe zum Klima sollen Männer, die Fleisch essen, auf Sex verzichten. Zumindest wenn es nach der Tierschutzorganisation Peta geht. Den Tierschützern zufolge produzieren Männer durch ihren höheren Fleischkonsum einen deutlich schlechteren Klimaabdruck als Frauen. Gegenwind ließ natürlich nicht lange auf sich warten.

Peta mal wieder mit einer provokanten Idee: Männer sollen entweder auf Fleisch oder auf die Fortpflanzung verzichten. Grund: Männer trügen vor allem durch ihren Fleischkonsum deutlich mehr zur Klimakatastrophe bei als Frauen. 41 Prozent mehr Treibhausgase verursachen sie im Vergleich zur weiblichen Bevölkerung mit ihrem Essverhalten. Bei ihrer drastischen Forderung berufen die Tierschützer sich auf eine britische Studie, die die Zahlen belegt haben soll und die kürzlich in der wissenschaftlichen Online-Fachzeitschrift Plos one veröffentlicht wurde.

Peta fordert Sex-Verbot für Männer, die Fleisch essen

Peta-Kampagnen-Leiter Daniel Cox geht seine nicht-veganen Geschlechtsgenossen hart an: „Wer kennt sie nicht, die mit Bierflasche und Grillzange hantierenden Vorstadt-Väter, die 70-Cent-Würstchen auf ihrem 700-Euro-Grill brutzeln. Die vom Besuch dazugelegte Zucchini wird mit Argwohn beäugt und nur widerwillig geduldet.“

Und weiter: „Dass die ‚Grillmeister‘ Deutschlands sich selbst und ihren Artgenossen ihre Männlichkeit durch ihren Fleischkonsum glauben beweisen zu müssen, geschieht allerdings nicht nur zum Leidwesen der Tiere. Jetzt gibt es den wissenschaftlichen Beleg, dass toxische Männlichkeit auch dem Klima schadet. Deshalb wäre eine saftige Fleischsteuer von 41 Prozent für Männer angebracht. Auch ein Sex- oder Fortpflanzungsverbot für alle fleischessenden Männer wäre in diesem Kontext zielführend.“

Kritik an Sex-Verbot für Fleischesser-Männer von Peta

Denn: „Schließlich spart jedes nicht geborene Kind 58,6 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr ein.“ Cox verweist auf die französische Grünen-Politikerin Sandrine Rousseau, die jüngst ebenfalls ein Umdenken gefordert hatte, damit Fleisch „auf dem Grill nicht länger als Symbol der Männlichkeit gilt.“

Petas Provokation zeigt die gewünschte Wirkung: jede Menge Empörung und Diskussionen. CSU-Politikerin Dorothee Bär sagte in der „Bild“: „Für wen, wenn nicht unsere Kinder, retten wir das Klima? Kinder mit schädlichem CO₂ aufzurechnen, ist abstoßend. Zumal sie die Klimaretter der Zukunft sind!“ Auch der Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller findet die Kampagne völlig unpassend und sagt: „Peta macht im Kampf um Aufmerksamkeit nicht einmal mehr vor dem Schlafzimmer halt.“

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Aber auch auf Twitter ploppt ein ungläubiger Kommentar nach dem anderen auf. So heißt es dort unter anderem: „Bin selber seit 30 Jahren Vegetarier, habe Peta immer unterstützt. Jetzt reicht es“ oder: „Alles noch dicht so im Oberstübchen? Anscheinend gibt es für einige NGO’s gar keine Grenzen mehr.“ Bei Peta dürfte man sich die Hände reiben – denn eins hat die Forderung bereits jetzt ausgelöst: Wirbel und richtig viel Aufmerksamkeit. (alp)

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