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Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei ist im Havelland seit Freitag im Einsatz.
  • Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei war im Havelland seit Freitag im Einsatz.
  • Foto: dpa/TNN | Cevin Dettlaff

Bewaffneter weiterhin nicht überwältigt: „Von ihm geht immer noch eine Gefahr aus“

Seit mehr als 24 Stunden hat sich ein Mann in der Gemeinde Milower Land (Brandenburg) in einem Haus verschanzt. Zunächst waren auch noch eine Mutter und ihr Kind sowie ein weiterer Mann in dem Gebäude. Mehrfach sollen Schüsse gefallen sein. Die Polizei ist mit Spezialkräften im Einsatz – bisher aber ohne Erfolg.

Schüsse aus einem Wohnhaus, ein bewaffneter Mann der sich darin verschanzt hat, eine Festnahme und ein Kind, das dem Jugendamt übergeben wird: Seit Freitagnachmittag hält ein Großeinsatz der Polizei eine Gemeinde in Brandenburg in Atem.

„Von dem Mann geht immer noch eine Gefahr aus“, sagte ein Polizeisprecher am Samstagabend. Spezialkräfte seien am und im Haus. Seit mehr als 24 Stunden verschanzt sich der Verdächtige in dem Gebäude im Ortsteil Vieritz im Landkreis Havelland, er gab bereits mehrere Schüsse ab.

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In dem Haus in Milower Land hielten sich bei Ankunft der Einsatzkräfte am Freitag um 13.45 Uhr ersten Erkenntnissen zufolge der Verdächtige und ein weiterer Mann sowie ein Kind mit seiner Mutter auf. Es sollen Schüsse aus dem Haus gefallen sein. Zahlreiche Details sind derzeit unklar – etwa in welcher Beziehung die erwachsenen Personen zueinander stehen.

Schweres Gerät eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei rollt durch den Ort Vieritz im Havelland. dpa/TNN | Cevin Dettlaff
Schweres Gerät eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei rollt durch den Ort Vieritz im Havelland.
Schweres Gerät eines Spezialeinsatzkommandos der Polizei rollt durch den Ort Vieritz im Havelland.

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Der zweite Mann war bereits am Freitagnachmittag festgenommen worden, als er aus dem Haus kam. Das Kind und seine Mutter hatten in der Nacht zum Samstag das Haus verlassen können.

Einwohner äußerten sich am Samstag beunruhigt. Die Polizei hatte Anwohner dazu aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben. Der Bürgermeister der Gemeinde Milower Land rief zur Besonnenheit auf. Das Dorf liegt etwa 20 Kilometer nordwestlich von Brandenburg an der Havel.

SEK-Einsatz in Vieritz: Anwohner berichten von Familienstreit

Ein Reporter berichtete am Samstagmittag von einer Detonation vor dem Haus. Ein Panzerfahrzeug habe sich Richtung Gebäude in Bewegung gesetzt. Die Polizei hatte mit ihrem Einsatz das Jugendamt bei der Durchsetzung eines Beschlusses des Amtsgerichts unterstützt. Wegen anzunehmender Kindeswohlgefährdung waren auch Spezialeinheiten zum Einsatzort in den Ortsteil der Gemeinde Milower Land angerückt.

Die genauen Hintergründe des Vorfalls waren zunächst noch unklar. Auch Details zur bewaffneten Person wollte ein Sprecher der Polizei zunächst nicht mitteilen. Einwohner zeigten sich besorgt. „Man weiß ja nicht, wie es ausgehen wird“, sagte der 33–jährige Harry Meier der dpa. Anwohner hätten von Familienstreitigkeiten in dem betroffenen Wohnhaus im Ortsteil Vieritz berichtet.

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Meier wohnt am Ortsrand, außerhalb des abgesperrten Gebietes. Das Wohnhaus, aus dem die Schüsse abgegeben wurden, befinde sich etwa in der Mitte des Dorfes, beschrieb er. Bürger sollen dort auf Anweisung der Polizei für die Dauer des Einsatzes in ihren Wohnungen bleiben. Anwohner, die von außerhalb kommen, dürfen seit dem Polizeieinsatz nicht in ihre Häuser.

Bürgermeister Felix Menzel rief dazu auf, sich nicht an Spekulationen im Internet zu beteiligen. „Das bringt nichts, die Leute sollen bitte abwarten“, sagte Menzel am Samstag in der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“. „Ich hoffe, dass niemand verletzt wird – weder von der Bevölkerung noch von den Einsatzkräften.“ Die Situation sei beunruhigend und außergewöhnlich. „Hoffentlich behalten alle die Nerven.“ (dpa/mp)

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