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Benzin wird immer teurer. (Symbolbild)
  • Benzin wird immer teurer. (Symbolbild)
  • Foto: dpa | Fabian Sommer

Benzin immer teurer: Deutsche stürmen Tankstellen in Tschechien an

43,9 Cent Preisunterschied – dafür lohnt sich der Umweg. Das haben sich wohl viele Deutsche gedacht, als sie sich angesichts der extremen Preisexplosion von Benzin zum Tanken auf den Weg nach Tschechien gemacht haben. Im Grenzgebiet ist ein regelrechter Tank-Tourismus entstanden. Samt Familienausflügen und Kanistern.

Gerade am Wochenende sollen viele Schnäppchenjäger die Gelegenheit genutzt haben, wie die „Bild“ berichtet. In Dresden kostete ein Liter Super 1,779 Euro, in der tschechischen Stadt Chlumec, die nur 40 Kilometer entfernt liegt, nur 1,34 Euro. Pro Tankfüllung lassen sich so schnell 20 bis 30 Euro einsparen.

Tank-Touristen in Tschechien: Auch Restaurants profitieren

Und damit nicht genug: Sogar Kanister sollen die tankwütigen Deutschen mitgebracht haben. An einer Ono-Tankstelle in Chlumec bildeten sich trotz der elf Zapfsäulen lange Schlangen – bis zu 40 Minuten Wartezeit nahmen die deutschen Tank-Touristen hier in Kauf, berichtet die Zeitung.


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„In Deutschland war ich seit zwei Monaten nicht mehr tanken“, wird ein 25-Jähriger zitiert. „Es ist einfach zu teuer. Wir machen einen kleinen Familienausflug, gehen dann noch einkaufen.“

Und auch die Gastro-Branche profitiert wohl von den Billig-Ausflügen: „In den letzten zwei Wochen kamen immer mehr Deutsche her. Wir verzeichnen einen Anstieg um rund 30 Prozent“, erzählt eine Kellnerin aus einem Restaurant in Petrovice gegenüber der Zeitung.

Sprit ist fast so teuer wie im Rekordjahr 2012

Diesel und Super E10 hatten in Deutschland Neunjahreshochs erreicht, wie der ADAC am Mittwoch mitgeteilt hatte. Der Club verzeichnet für einen Liter Super E10 einen Anstieg von 3,8 Cent im Vergleich zur Vorwoche. Damit werden an den Zapfsäulen im Bundesschnitt 1,647 Euro fällig. Ein Liter Diesel kostet im bundesweiten Mittel 1,526 Euro. Das entspricht einem Anstieg von 4,8 Cent im Vergleich zur vergangenen Woche.

Damit sind die Kraftstoffpreise so hoch wie lange nicht. Zum Vergleich: Das Allzeithoch bei Super E10 wurde am 13. September 2012 erreicht. Damals kostete ein Liter 1,709 Euro. Beim Diesel war dies mit 1,554 Euro pro Liter am 26. August 2012 der Fall.

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Wichtigster Treiber sind laut ADAC und Mineralölwirtschaftsverband die Rohölpreise, die zuletzt im Bereich von Mehrjahreshochs gelegen hatten. Zudem mache sich der stärkere Dollar bemerkbar, da Rohöl in der US-Währung abgerechnet wird. Beim Diesel kommt hinzu, dass im Herbst auch die steigende Heizölnachfrage den Preis treibt. Außerdem verwiesen beide Verbände auf den vom Staat eingeführten CO2-Preis von 25 Euro je Tonne, der seit Jahresbeginn bezahlt werden muss und den Treibstoff verteuert. (ncd)

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