• Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa

Belarus: Zehntausende demonstrieren für Demokratie

Minsk –

Belarus Präsident Alexander Lukaschenko warnte vor weiteren Demos, aber sie lassen sich nicht davon abhalten, für die Demokratie auf die Straße zu gehen. Allein in der Hauptstadt Minsk kamen am Sonnabend Zehntausende zu einer Trauerfeier zusammen, erinnerten an einen Mann, der bei einer Demonstration getötet wurde. Landesweit protestierten Menschen gegen Gewalt und Willkür unter Lukaschenko – den sechsten Tag in Folge.

Die Polizei hielt sich zurück. Der Präsident nannte die Proteste „eine Bedrohung“ für sein Land. Er ließ erkennen, dass er nicht ans Aufgeben denkt. Am kommenden Montag wolle er den staatlichen Lastwagen-Bauer besuchen, kündigte der 65-Jährige an.

Dort wolle er den Beschäftigten Antworten auf ihre Fragen geben. In den Staatsbetrieben legen immer mehr Beschäftigte aus Protest ihre Arbeit nieder. Nach Ansicht von Beobachtern könnte das der Wirtschaft in Belarus erheblich schaden.

Lukaschenko sieht „äußere Einmischung“

Er sieht er in den Protesten den Versuch eines Umsturzes. „Wir lesen bereits die Anleitungen für eine farbige Revolution“, sagte er. Es gebe „Elemente äußerer Einmischung“. „Wir sehen, was passiert. Wir dürfen uns nicht von den friedlichen Aktionen und Demonstrationen einlullen lassen“, so der Staatschef.

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Lukaschenko hatte sich bei der Wahl am Sonntag zum sechsten Mal in Folge als Wahlsieger ausrufen lassen. Viele Menschen bezweifeln das aber und halten Swetlana Tichanowskaja für die eigentliche Gewinnerin. Tichanowskaja hatte aus ihrem Exil im EU-Land Litauen zu neuen friedlichen Massenaktionen aufgerufen. Sie bekommt breite Unterstützung dafür.

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