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Girokonto Bank Gebühr
  • Gebühren für Girokonten werden bei vielen Banken immer teurer.
  • Foto: picture alliance / dpa/Angelika Warmuth

Banken drehen weiter an der Gebührenschraube

Die Banken drehen weiter an der Gebührenschraube: Das Angebot kostenloser oder günstiger Konten in Deutschland nimmt ab. Laut „Finanztest“ müssen Kunden teils sogar fürs Geldabheben bei der eigenen Bank zahlen.

Nach Einschätzung von „Finanztest“-Expertin Heike Nicodemus kommt die Zeit kostenloser Girokonten vorerst nicht zurück – im Gegenteil: „Ich erwarte eher einen weiteren Rückgang. Viele Institute haben Stellen abgebaut. Sie könnten einen Ansturm von Neukunden auf kostenlose Girokonten vermutlich gar nicht bewältigen.“ Gerade einmal neun von 460 untersuchten Modellen sind ohne Bedingungen für Online-Kunden gratis, wie es in der aktuellen „Finanztest“-Ausgabe heißt. Darunter sind fünf kostenlose Konten auch für Filialkunden.

„Finanztest“: Immer weniger kostenlose Konten in Deutschland

Ein Jahr zuvor wurden insgesamt noch zwölf Gratiskonten gefunden. Auch aus Sicht der Experten günstige Konten, die nicht mehr als 60 Euro im Jahr kosten, gibt es immer weniger. Unter dieser Marke blieben im Test 74 Modelle. Die teuerste ausgewertete Kontoführung kostet 307,86 Euro jährlich, mehr als 100 Euro jährlich werden laut „Finanztest“ derzeit im Schnitt für ein Girokonto fällig.

In manchen Fällen ist zwar der Grundpreis günstig, dafür langen Kreditinstitute bei der Girocard (früher EC-Karte) oder Buchungen wie Lastschriften, Überweisungen und Daueraufträgen hin. Zu Buche schlagen meist auch Überweisungen per Beleg oder Bareinzahlungen, bei Online-Banken kann eine Überweisung in Papierform bis zu fünf Euro kosten. Besonders ärgerlich findet es Nicodemus, wenn Institute fürs Geldabheben am eigenen Automaten eine Gebühr verlangen.

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Während vor Jahren Direktbanken wie die ING den Markt mit kostenlosen Girokonten aufmischten, sieht Nicodemus inzwischen den Trend, Bestandskunden mit neuen Modellen zu halten. Genau das kritisierte die Verbraucherzentrale Hamburg jüngst auch bei der Hamburger Volksbank und deren sogenanntem neuem Hausbankmodell.

Laut Verbraucherschützern änderte die Bank damit nicht nur die Namen der Girokonten – sondern erhöhte auch teils drastisch die Kontogebühren. Nur wer zusätzliche Finanz- und Versicherungsverträge abschließt, kann seine monatlichen Kosten senken. Die Bank gibt diese Leistungen, wie einen Wertpapierplan oder einen Immobilienkredit, als „Bausteine“ aus. (alp/dpa)

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