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Goldbarren
  • Eine kriminelle Gang schmuggelte 75 Tonnen Gold in die Türkei.
  • Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert

Kriminelle schleusen 75 Tonnen Gold aus Deutschland in die Türkei

Eine kriminelle Bande hat rund 75 Tonnen Gold über das Hawala-Geldtransfersystem von Deutschland in die Türkei geschleust. Gegen 53 Personen werde derzeit ermittelt, drei Verdächtige wurden festgenommen.

Die Verdächtigen sollen rund 75 Tonnen Gold im Wert von 1,6 Milliarden Euro aus Nordrhein-Westfalen in die Türkei geschleust haben. Der Vorfall flog während einer Razzia deutscher Sicherheitskräfte in einem türkischen Juweliergeschäft auf. Hierbei entdeckten die Beamten, dass große Mengen Gold auf illegalem Weg in die Türkei geschmuggelt wurden, berichtet „gazete duvar englisch“ aus Istanbul.

Kriminelle schmuggeln 75 Tonnen Gold in die Türkei

Die Staatsanwaltschaft Köln gab an, dass ein in Istanbul lebender Schmuckgroßhändler der Anführer der Bande ist. Er soll als einer der mutmaßlichen Köpfe der Bande ein Schmuckgeschäft in Köln betreiben, berichtet „Focus Online“.

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Nach Angaben von Staatsanwalt René Seppi fahndet die Polizei nach dem Mann, gegen 53 Verdächtige werde ermittelt, drei wurden festgenommen. Die Vorwürfe gegen die Bande umfassen Geldwäsche, Betrug, Verstoß gegen das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) und Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Keine Rückverfolgung: Hawala-System beliebt bei kriminellen Banden und Dschihadisten

Der Vorfall verdeutlichte einmal mehr die illegale Nutzung des Hawala-Geldtransfergeschäfts. Ähnlich wie das in den USA ansässige Finanzdienstleistungsunternehmen Western Union ist Hawala eine beliebte informelle Überweisungsmethode, die innerhalb und zwischen Ländern im gesamten Nahen Osten verwendet wird. Sie hängt von einem Netzwerk von verbundenen Agenten ab, die sicherstellen können, dass Tausende von Dollars in Minutenschnelle über die Grenzen hinweg transferiert werden. Bei Hawala hinterlässt der Geldfluss keine Spuren. Da die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht „BaFin“ diese kommerziellen Geldgeschäfte nicht genehmigt hat, sind sie illegal.

Kriminelle Banden und Dschihadisten nutzen das Hawala-System schon lange, um illegale Geldströme zu verschleiern. Derzeit läuft in Düsseldorf ein Prozess gegen ein weiteres kriminelles Hawala-Netzwerk, das bundesweit aktiv war. Organisiert wurde es von einem Schmuckhändler aus Duisburg. Die siebenköpfige Bande soll über 210 Millionen Euro ins Ausland verschoben haben. Zwischen Januar 2018 und Mitte November 2019 soll es über 2500 illegale Geldtransfers gegeben haben. (vd)

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