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Babyhand
  • Mehr Babys im Lockdown: Der Geburtenzuwachs ist deutlich spürbar.
  • Foto: Sebastian Gollnow/dpa 

Baby-Boom in der Pandemie: Neue Zahlen zum Geburtenanstieg

Man hatte offenbar nicht viel zu tun – und hockte zu Hause: Der Lockdown hat viele Paare dazu animiert, sich näher miteinander zu beschäftigen … Und das hat neun Monate später oft Konsequenzen gehabt: Durch Corona gibt es nämlich tatsächlich mehr Babys in Deutschland!

Mit 795.492 Neugeborenen sind im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamts rund 22.000 Babys mehr zur Welt gekommen, als im Jahr davor. Damit sei 2021 die zusammengefasste Geburtenziffer erstmals seit 2017 wieder gestiegen. Waren im Jahr 2020 noch 1,53 Kinder je Frau geboren worden, betrug die Geburtenziffer im vergangenen Jahr 1,58 Kinder je Frau. Zu diesem Anstieg dürfte die relativ stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt in Verbindung mit der besonderen Situation der Corona-Pandemie zum Zeitpunkt der Zeugung beigetragen haben, hieß es.

Kann man da schon von einem Baby-Boom in der Pandemie sprechen? „Es ist auf jeden Fall ein deutlicher, starker Zuwachs“ sagte eine Sprecherin des Statistischen Bundesamts.

Geburtzuwachs ist „deutlich und stark“

Da der Anstieg vor allem auf Geburten im ersten und im vierten Quartal zurückzuführen ist, dürften die Gründe vielschichtig sein: „Bei Geburten im ersten Quartal liegt der Zeitpunkt der Zeugung im ersten Lockdown, da waren die Menschen noch optimistisch, dass Corona bald vorbei ist.“ Dank Kurzarbeitergeld und Beihilfen sei auch die wirtschaftliche Situation vieler Menschen sicherer gewesen. Da es sich bei den Neugeborenen vor allem um weitere Kinder verheirateter Eltern gehandelt habe, dürfte der Lockdown für die Familienplanung genutzt worden sein.

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Mehr Rätsel gibt den Statistikern der Geburtenanstieg im vierten Quartal 2021 auf. Denn der Zeugungszeitpunkt habe in einer „eher schwierigen Zeit“ gelegen: Der Herbst-Lockdown 2020 war noch nicht vorbei, das Warten auf eine Impfmöglichkeit dauerte an. „Wir haben noch zu wenige Daten, welche Familien betroffen sind“, hieß es beim Statistischen Bundesamt.

Neue Erkenntnisse könnte der Mikrozensus geben, der derzeit durchgeführt wird. „Viele Fragen sind noch offen.“ Die Ergebnisse des Mikrozensus werden erst im kommenden Jahr veröffentlicht. (dpa/miri)

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