x
x
x
Hildmann
  • Attila Hildmann auf einer Demo in Berlin 2021. Mittlerweile ist er abgetaucht.
  • Foto: IMAGO/Mike Schmidt

Attila Hildmann: Zwei Schwestern sollen in der Justiz für ihn gespitzelt haben

Er wusste Bescheid, bevor die Staatsanwälte davon erfuhren: Als 2021 ein Haftbefehl gegen Attila Hildmann erlassen wurde, muss jemand das dem rechtsradikalen Koch brühwarm vorab erzählt haben, sodass er untertauchen konnte. Jetzt ist klar, wer das war: zwei Schwestern aus der Berliner Justiz.

Die Behörde wirft den beiden ehemaligen Mitarbeiterinnen der Generalstaatsanwaltschaft und der Staatsanwaltschaft in Berlin Verletzung von Dienstgeheimnissen vor. Unter anderem sollen sie den einst erfolgreichen Vegan-Koch im Februar 2021 von einem Haftbefehl gegen ihn informiert haben – noch bevor die zuständigen Staatsanwälte davon wussten. Per Strafbefehl – also ohne mündliche Verhandlung – sollen die Frauen zu Geldstrafen von 2700 und 3500 Euro verurteilt werden.

Der Fall war im November 2021 öffentlich gemacht worden. Allerdings hatte die Generalstaatsanwaltschaft damals nur eine 33 Jahre alte IT-Mitarbeiterin als Beschuldigte genannt. Inzwischen gehen die Ermittler aber davon aus, dass auch deren Schwester den rechtsradikalen Verschwörungserzähler mit Interna versorgt hat – per Messengerdienst. Beide sind nicht mehr bei der Justiz beschäftigt.

Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt schon länger gegen Hildmann

Die 33-jährige IT-Expertin soll über ihren Homeoffice-Laptop im Registratursystem abgefragt haben, welche Verfahren es gegen Hildmann gibt. Die Liste schickte sie ihm dann offenbar – verbunden mit dem Angebot, ihn auf dem Laufenden zu halten. Am 18. oder 19. Februar 2021 soll sie ihn dann über den Haftbefehl informiert haben.

Das könnte Sie auch interessieren: Spitzel von Attila Hildmann in der Behörde enttarnt

Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt seit längerem gegen Hildmann. Der einstige Star der pflanzlichen Küche ist jetzt nach eigenen Worten „ultrarechts“ und „Verschwörungsprediger“. Es geht um Volksverhetzung, den Verdacht der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten und um Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Seit Ende Dezember 2020 ist er auf der Flucht und hält sich in der Türkei versteckt. (mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp