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Studierende sprangen aus Angst vor dem Angreifer aus den Fenstern der Uni.
  • Studierende sprangen aus Angst vor dem Angreifer aus den Fenstern der Uni.
  • Foto: picture alliance/dpa/Sputnik | Alexey Romanov

Amoklauf an Uni: Menschen springen in Todesangst aus Fenstern

An einer russischen Universität haben sich furchtbare Szenen abgespielt: Ein Mann ist dort Amok gelaufen. Bilder und Videos im Netz zeigten, wie Menschen in Todesangst aus Fenstern sprangen oder sich hinter Stühlen und Tischen verschanzten.

Ein Mann hat in der russischen Stadt Perm am Ural in einer Universität um sich geschossen und sechs Menschen getötet. Rund 20 Menschen seien verletzt worden, teilten mehrere Behörden am Montag mit. Zuvor hatten die Behörden von acht Toten gesprochen.

Verwirrung gab es zunächst auch um den Gesundheitszustand des Täters. Der junge Mann sei bei der Festnahme verwundet und anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden, erklärten die Ermittler nun. Zuvor hatte die Hochschule in der rund 1200 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Stadt den Mann für tot erklärt – die Uni löschte diese Information später jedoch wieder.

Amoklauf an russischer Uni: Menschen springen in Todesangst aus Fenstern

Auf Videos im sozialen Netzwerk Telegram war zu sehen, wie Menschen aus Fenstern sprangen. Im Inneren des Gebäudes verbarrikadierten Studenten mit Stühlen und Tischen die Türen. Sie waren aufgefordert worden, sich in den Hörsälen einzuschließen. Dozenten hatten sich eigenen Angaben zufolge vor dem maskierten Mann in ihren Büros verschanzt.

Präsident Wladimir Putin drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge sagte. Regierungschef Michail Mischustin wies die Minister für Gesundheit und Bildung an, in das rund 1200 Kilomter östlich von Moskau entfernte Perm zu fliegen, um die Universität zu unterstützen.

Medienberichten zufolge handelte es sich bei dem Täter um einen jungen Mann, der seine Tat zuvor in den sozialen Netzwerken angekündigt hatte. Ein klares Motiv nannte er demnach nicht.

Es gab schon öfter derartige Amokläufe in Russland

Es ist nicht der erste tödliche Überfall auf eine Bildungseinrichtung in Russland. Im Mai hatte ein 19-Jähriger neun Menschen in einer Schule in Kasan in der russischen Teilrepublik Tatarstan getötet. Die meisten Opfer waren Kinder. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt. Der Mann wurde wegen Mordes festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. 2018 hatte ein 18 Jahre alter Berufsschüler in der Stadt Kertsch auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim um sich geschossen und einen Sprengsatz gezündet. Dabei starben 20 Menschen.

Nach dem Amoklauf in der Stadt Kasan rund 720 Kilometer östlich von Moskau gab es Forderungen nach einer stärkeren Kontrolle von Waffenbesitzern – etwa nach einer elektronischen Datenbank, in der ärztliche Untersuchungen vermerkt werden. Überprüft werden sollten demnach etwa auch die psychologische Eignung und ein möglicher Drogenkonsum. Ministerpräsident Mischustin hatte angekündigt, auch die Sicherheitsvorkehrungen an den Schulen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verstärken. Das gelte auch für Ferienlager. (mik/dpa)

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