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Altersarmut Rentner Grundsicherung
  • Verzweifelt: Ein älterer Mann durchsucht einen Mülleimer in Berlin.
  • Foto: Imago

Altersarmut: Immer mehr Rentner sind auf Grundsicherung angewiesen

Wenn zum Lebensabend nicht viel bleibt: Die Zahl der Rentner:innen, für die das Geld nicht mehr zum Leben reicht, steigt. Angesichts hoher Energiepreise dürfte das immer mehr ältere Menschen betreffen. Auch in den USA macht die Inflation den Älteren zu schaffen – immer mehr kehren dort auf den Arbeitsmarkt zurück.

Wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die die Linken-Fraktion angefragt hatte, beziehen immer mehr Rentner:innen zusätzlich zu ihrer Rente Grundsicherung. Im Juni bekamen demnach mehr als 628.570 Rentner:innen die Sozialleistung. Im Vergleich zum Juni 2021 ist das ein Anstieg von mehr als 51.000 Menschen.

Die Sozialleistung erhalten Menschen, deren Einkommen im Rentenalter nicht ausreicht, um ihren Lebensunterhalt zu decken. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer. Schon in den vergangenen Jahren war die Zahl der älteren Menschen, die Grundsicherung beziehen, gestiegen.

Bartsch warnt vor steigender Altersarmut

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch ist alarmiert – und hat vor steigender Altersarmut gewarnt. „Immer mehr Rentner erleben sozialen Abstieg und Verarmung“, sagte Bartsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Wir brauchen einen Abwehrschirm gegen Altersarmut“, forderte er. „Die Ampel muss deutlich mehr tun, dass Rentnerinnen und Rentner durch den Winter kommen“, sagte Bartsch.

„Die Energiepauschale von 300 Euro reicht vorne und hinten nicht, sie sollte für kleine bis mittlere Renten erhöht werden“. Der Bundestag hatte in der vergangenen Woche beschlossen, dass Rentner:innen im Dezember einmalig eine Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro ausgezahlt werden soll.

Für viele Rentner:innen in Deutschland gehört der Zuverdienst zur Rente bereits zum Alltag: Ob Zeitungen austragen, putzen oder als Fahrer:innen – nach aktuellen Zahlen haben 208.000 Menschen in der „Generation 67 Plus“ einen sozialversicherungspflichtigen Job, 831.000 sind geringfügig beschäftigt, wozu auch Minijobs zählen.

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Auch in den USA ist die Not der Renter:innen groß: das sogenannte „Unretiring“ greift immer öfter um sich. Damit beschreiben Arbeitsmarktexpert:innen den aktuellen Trend, dass immer mehr US-Renter:innen aus dem Ruhestand zurück in den Arbeitsmarkt kehren. Laut „tagesschau.de“ waren es im vergangenen Jahr 1,5 Millionen. Viele tun es aus finanzieller Not: Bei vielen US-Amerikaner:innen ist die Betriebsrente von Aktienfonds finanziert, die vom aktuellen, fallenden Kurs abhängig ist. Aber: Viele Ältere kehren auch einfach zurück, weil ihnen die Decke auf den Kopf fällt oder das Zubrot ihnen einen höheren Lebensstandard ermöglicht. (alp/dpa)

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