Unfall Thüringen
  • Zwei Fahrzeuge brannten bei dem Unfall in Thüringen komplett aus.
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Silvio Dietzel

Schrecklicher Unfall mit sieben Toten: In diesem Wrack verbrannten fünf 19-Jährige

Verkohlte Fahrzeugtrümmer auf der Straße, ein ausgebranntes Autowrack quer auf der Leitplanke: Ein verheerender Unfall bei Bad Langensalza in Thüringen reißt am Samstag sieben Menschen aus dem Leben, ein achter schwebt in Lebensgefahr. Die Ermittlungen zu dem dramatischen Crash laufen auf Hochtouren – der mutmaßliche Unfallverursacher soll keinen Führerschein gehabt haben.

Fünf der bei dem schweren Verkehrsunfall am Samstag in Thüringen getöteten Menschen waren 19 Jahre alt. Die drei Männer und zwei Frauen hatten gemeinsam in einem Wagen gesessen, der unmittelbar nach dem Zusammenstoß in Flammen aufgegangen war, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag mitteilte. In einem weiteren Fahrzeug sei ein 60-jähriger Fahrer verbrannt. Seine 73-jährige Beifahrerin habe sich aus dem brennenden Fahrzeug retten können.

Thüringen: Sieben Menschen sterben bei Verkehrsunfall

Aus bislang ungeklärter Ursache war ein 45-jähriger Fahrer am späten Samstagnachmittag auf der Bundesstraße 247 bei Bad Langensalza in den Gegenverkehr geraten und mit den beiden Fahrzeugen zusammengestoßen. Der Unfall ereignete sich in einer langgezogenen Kurve, die Straße hat dort nur eine Fahrspur pro Richtung. Die Stelle gelte nicht als Unfallschwerpunkt, teilte die Polizeisprecherin auf Nachfrage mit.

Der mutmaßliche Unfallverursacher habe keine Fahrerlaubnis besessen, teilte die Polizei mit. Da Alkoholkonsum nicht ausgeschlossen werden konnte, sei eine Blutentnahme angeordnet worden, hieß es. Er und ein 34-jähriger Beifahrer wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Ein weiterer 44-jähriger Beifahrer starb. Die Ermittlungen sind den Angaben zufolge noch nicht abgeschlossen.

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Einen Unfall dieser Intensität mit sieben getöteten Personen, an dem ausschließlich Autos beteiligt waren, hat es in Nordthüringen nach Polizeiangaben noch nicht gegeben. Für alle beteiligten Einsatzkräfte sei es eine besondere Herausforderung gewesen. Ihnen werde psychologische Unterstützung angeboten, hieß es.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zeigte sich bestürzt und schrieb auf Twitter: „Ich trauere um die Toten und fühle mit den Angehörigen. So viel Leben in Sekunden ausgelöscht. Es bleibt Fassungslosigkeit.“ Innenminister Georg Maier (SPD) dankte den Hilfskräften für ihren Einsatz unter schwierigen Bedingungen und sprach von Bildern, „die noch lange nachwirken werden“. (mp/dpa)

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