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Touristen stehen vor dem Brandenburger Tor, das mit oranger Farbe angesprüht wurde.
  • Touristen stehen vor dem Brandenburger Tor, das mit oranger Farbe angesprüht wurde.
  • Foto: dpa | Paul Zinken

Aktivisten besprühen Brandenburger Tor – 13 Festnahmen

Die Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ hat neue Straßenblockaden in Berlin angekündigt. Die Polizei will schnell einschreiten, wenn es wieder zu Behinderungen kommt. Ihr Einsatz war am Wochenende bereits an einem Berliner Wahrzeichen gefordert – Klimaaktivisten besprühten das Brandenburger Tor mit oranger Farbe.

Alle sechs Säulen des markanten Bauwerks waren betroffen. Etwa 40 Einsatzkräfte seien vor Ort, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagvormittag. Es habe 13 Festnahmen gegeben. Es werde wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung ermittelt, so der Sprecher.

„Letzte Generation“ protestiert in Berlin: 13 Festnahmen

Die Polizei sperrte den Bereich rund um das Berliner Wahrzeichen großflächig ab, wie ein dpa-Reporter berichtete. Etliche Passanten reagierten nach seinen Angaben ablehnend auf die Aktion. Die „Letzte Generation“ teilte mit, die Protestaktion sei „Teil des sogenannten Wendepunkts“.

Um diesen anzustoßen, seien seit vergangenem Mittwoch Hunderte Menschen nach Berlin gekommen. Die Gruppe hat neue Aktionswochen angekündigt, von diesem Montag an soll es wieder Straßenblockaden in der Hauptstadt geben. Die Polizei will schnell reagieren und bekannte Kreuzungen und Autobahnausfahrten frühzeitig beobachten.

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Auftakt der erneuten Aktivitäten in der Hauptstadt bildete am vergangenen Mittwoch ein Protestmarsch mit mehreren Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern, bei dem es auch zu Straßenblockaden in der Nähe des Hauptbahnhofs kam.

Bei der Farbaktion am Sonntag seien präparierte Feuerlöscher genutzt worden, teilte die „Letzte Generation“ mit. Zeitgleich sei auf dem Pariser Platz vor dem Berliner Wahrzeichen Farbe verschüttet worden. Durch diese seien einige Menschen hindurchgelaufen und hätten leuchtende Fußspuren auf dem Platz hinterlassen. Davon war laut eines dpa-Reporters allerdings wenig zu sehen. Nach seinen Angaben wollten Klimaaktivisten die Farbaktion am Brandenburger Tor auch von einem Hubwagen aus ausführen. Dies hätten Polizisten verhindert.

Berlin: 2458 Ermittlungen gegen Aktionen der „Letzten Generation“

Neben Straßenblockaden gehören Farbattacken regelmäßig zu den Aktionen der Klimaaktivisten. In Berlin hatten Mitglieder der „Letzten Generation“ unter anderem das Grundgesetz-Denkmal beschmiert. Die Parteizentralen der Ampel-Regierung von SPD, Grünen und FDP waren ebenso Ziel von Angriffen wie Luxus-Läden auf dem Kurfürstendamm oder eine Privatmaschine am Hauptstadtflughafen BER.

Polizeibeamte stehen am Brandenburger Tor um eine Gruppe festgesetzter Klimaaktivisten. dpa | Paul Zinken
Polizeibeamte stehen am Brandenburger Tor um eine Gruppe festgesetzter
Polizeibeamte stehen am Brandenburger Tor um eine Gruppe festgesetzter Klimaaktivisten.

Die Gruppe fordert, dass Deutschland ab 2030 auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas verzichtet. Die Bundesregierung peilt das Jahr 2045 für eine klimaneutrale Wirtschaft an.

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Seit Frühjahr 2022 protestiert die „Letzte Generation“ in vielen deutschen Städten mit Straßenblockaden, bei denen sich Teilnehmer an der Fahrbahn festkleben. Autofahrer reagieren oft wütend und teils mit Gewalt. Die Demonstranten werden regelmäßig von der Polizei von den Straßen entfernt, viele wurden wegen Nötigung und anderer Delikte verurteilt.

Bei der Berliner Staatsanwaltschaft hat der Protest von Klimaaktivisten inzwischen zu 2860 Verfahren (Stand: 15. September) geführt, wie die Behörde auf Anfrage mitteilte. Bei einem Großteil der Fälle geht es demnach um Aktionen der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ (2458). (dpa/mp)

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