Eine Postkarte mit dem Aufdruck „White Star Line“

Diese Postkarte wurde vom Erste-Klasse-Passagier Colonel Archibald Gracie wenige Tage vor dem Untergang der „Titanic“ noch am Tag der Abfahrt an Bord des Schiffes geschrieben. Foto: picture alliance/dpa/Henry Aldridge&Son/AP

350.000 Euro für eine Postkarte! Rekordpreis bei „Titanic“-Auktion

Mehr als 110 Jahre ist es her, dass die „Titanic“ auf ihrer Jungfernfahrt unterging. Colonel Archibald Gracie gehört zu den bekanntesten Überlebenden der legendären Schiffskatastrophe. Noch am Tag der Abfahrt verschickte er eine Postkarte – mit einer fast „prophetischen“ Nachricht. Nun kam die Karte bei einer Auktion unter den Hammer.

Die Postkarte eines „Titanic“-Überlebenden, abgeschickt am Tag der Abfahrt, ist in England zu einem Rekordpreis versteigert worden. Mit 300.000 Pfund (etwa 350.000 Euro) erzielte das Schreiben des US-amerikanischen Erste-Klasse-Passagiers Colonel Archibald Gracie zudem das Fünffache des Schätzpreises von 60.000 Pfund. Gracie sendete sie als sogenannte Briefkarte. Briefkarten waren Postkarten, die mit mehr Platz und in einem Umschlag verschickt werden konnten.

„Stück mit Museumswert“

Gracie, der später für sein Buch über den Untergang der „Titanic“, „The Truth About The Titanic“ („Die Wahrheit über die Titanic“), bekannt wurde, schrieb auf der Postkarte: „Es ist ein schönes Schiff, aber ich werde das Ende meiner Reise abwarten, bevor ich mir ein Urteil über sie bilde.“ – Eine Äußerung, die das in der Grafschaft Wiltshire ansässige Auktionshaus Henry Aldridge and Son als „prophetisch“ bezeichnete.



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Dass das Schriftstück eines Passagiers vom Format Gracies unter den Hammer komme, geschehe so gut wie nie, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA aus einer Mitteilung des Auktionshauses. 

Das historische Dokument habe zudem erstmals den Besitzer gewechselt. Der Großonkel der Verkäuferin oder des Verkäufers sei ein Bekannter Gracies gewesen und habe die Post im Waldorf Hotel in London erhalten. 

„Die Seltenheit dieses Objekts kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, hieß es in der Mitteilung weiter. Es handle sich um ein „Stück mit Museumswert“.

Rettung auf umgekipptem Faltboot

Gracie hatte laut seines eigenen Berichts die Zeit an Bord der Titanic vor allem damit verbracht, sich um unbegleitete Damen zu kümmern. Am Tag der Katastrophe, dem 14. April 1912, vier Tage nach dem Auslaufen, spielte er Squash, schwamm im Pool und ging zur Kirche.

Nach der Kollision mit dem Eisberg, die ihn nachts aufweckte, half er Frauen und Kinder auf Rettungsboote, bevor er sich selbst auf ein umgekipptes Faltboot rettete. Obwohl er die Katastrophe überlebte, starb Gracie nur Monate später im Dezember 1912.

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Die „Titanic“ war am 10. April 1912 im südenglischen Southampton mit mehr als 2200 Menschen an Bord zur Jungfernfahrt nach New York ausgelaufen. Schon nach wenigen Tagen stieß der als unsinkbar geltende Luxusdampfer gegen einen Eisberg – und ging unter. Mehr als 1500 Menschen starben. (dpa/mp)

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