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  • Foto: dpa

„Querdenker“-Demo abgesagt: Polizei spricht von unübersichtlicher Lage in Leipzig

Leipzig –

In der Innenstadt wollten am Samstag eigentlich wieder „Querdenker“ gegen die Corona-Maßnahmen protestieren, zahlreiche Gegenkundgebungen waren angekündigt. Doch die „Querdenker“ haben ihre Veranstaltung kurzfristig abgesagt. Laut Polizei sei die Lage in Leipzig am Nachmittag unübersichtlich. 

In der Innenstadt kam es immer wieder zum Aufeinandertreffen gegensätzlicher Lager, wie die Polizei am Nachmittag auf Twitter mitteilte. „Unsere Einsatzkräfte trennen die Personengruppen“, hieß es. Den Angaben zufolge gab es auch Angriffe auf Einsatzkräfte der Polizei.

Gegner der Corona-Politik hatten Versammlung für 250 Teilnehmer angemeldet

Obwohl schon Hunderte Menschen vor Ort waren, wurde die Demo am Samstag kurzfristig abgesagt. Der Versammlungsleiter habe die Anmeldung zurückgezogen, teilte die Polizei mit. Hintergrund sei „das unvollständige Attest zur Maskenbefreiung des Versammlungsanmelders, das von der Versammlungsbehörde so nicht akzeptiert wurde“. Alle Personen, die an der Versammlung auf dem Kurt-Masur-Platz teilnehmen wollten, wurden aufgefordert, den Bereich zu verlassen.

Die Gegner der Corona-Politik hatten ihre Versammlung für 250 Teilnehmer angemeldet – unter dem Motto „Das Leben nach Corona“. Gut zwei Stunden nach dem angemeldeten Beginn füllte sich der Platz, und die Polizei riegelte den Zugang ab. Die Polizei hatte den Platz mit Gittern abgesperrt und kontrollierte den Zugang streng. Eingelassen wurde nur, wer eine Maske trug oder ein Attest vorweisen konnte.

Leipzig: Hunderte Menschen bei Gegenprotesten auf Augustplatz

Ein Polizeisprecher in Leipzig sagte vor der Absage der Kundgebung, die Lage sei nicht einfach. Man wisse, dass es Mobilisierungen für die jeweiligen Versammlungen gebe. Die Polizei war mit einem Großaufgebot aus mehreren Bundesländern im Einsatz, sie brachte Wasserwerfer und Räumpanzer in Stellung. Am frühen Nachmittag kreiste auch ein Polizeihubschrauber über der Stadt. Zudem setzten die Beamten Sperrgitter ein, um die Versammlungen voneinander zu trennen.

Zu Gegenprotesten kamen mehrere Hundert Menschen auf dem Augustusplatz zusammen – teils mit Musik und Tanz. Aufgerufen hatte das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“, das an drei zentralen Orten der Stadt Kundgebungen angemeldet hatte.

Leipzig: Polizei rechnet mit Teilnehmern im vierstelligen Bereich

Erst vor zwei Wochen hatte eine große, teils chaotische „Querdenken“-Demonstration in Leipzig für Ärger und heftige politische Debatten gesorgt.  Derzeit sind in Sachsen wegen der Corona-Lage nur maximal 1000 Teilnehmer pro Kundgebung erlaubt. Die Polizei verwies zudem auf die geltenden Auflagen – wie Mindestabstand und Maskenpflicht.

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Auch in anderen Städten in Deutschland waren am Samstag Proteste gegen die Corona-Politik angekündigt – etwa in Bochum, Göppingen und Hannover. (alp/dpa)

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