• Schlagersänger Thomas Anders hat kein Verständnis für seine schwurbelnden Musikerkollegen. 
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„Da werde ich aggressiv“ : Thomas Anders über Verschwörer in der Pandemie

Koblenz –

Pop- und Schlagersänger Thomas Anders („I’ll Be Strong“) hat einen härteren Lockdown gefordert und das unentschlossene Vorgehen der Regierung kritisiert. Gleichzeitig schoss er aber auch scharf gegen einige seiner Musiker-Kollegen, die seit Wochen Verschwörungstheorien schwurbeln.

Im Interview mit dem Nachrichtenportal T-online.de warf Anders der Bundesregierung ein zu langsames und überbürokratisiertes Vorgehen in der Corona-Pandemie vor. „Unser Bürokratieapparat ist so träge, das verstehe ich einfach nicht. Ich stehe an der Klippe und bin kurz vorm Abrutschen, doch der, der meine Hand greifen könnte, um zu helfen, denkt erstmal darüber nach, was rechtlich passieren könnte, wenn er mich loslässt – das ist doch krank“, so der Schlagersänger.

„Knallharter Lockdown“: Thomas Anders fordert Verschärfung der Corona-Maßnahmen 

Er und seine Branche litten sehr unter den Einschränkungen und wünschten sich mehr Unterstützung von der Politik. „Wir sollten nicht mit unserem Schicksal alleine gelassen werden. Es wurde gesagt, was wir nicht dürfen, aber nicht, was wir machen können, damit es perspektivisch weitergeht. Und das ist ein ganz großes Problem“, erklärte Anders.

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Dennoch wünscht er sich eine Verschärfung der aktuellen Corona-Maßnahmen. Die Menschen würden „von Quartal zu Quartal vertröstet“, ohne einen Lösungsweg gezeigt zu bekommen.

In der jetzigen Situation würden wir einen „knallharten Lockdown“ brauchen und keine Lockerungen, so Anders. „Ich verstehe nicht, warum man jetzt nicht an Ostern schon alles dicht gemacht hat. Ich habe lieber zwei Wochen knallhart Schicht im Schacht, als mich weiter zu quälen“, meint der Schlagersänger.

Thomas Anders: „Da fühle ich mich als Deutscher persönlich beleidigt“

Noch deutlicher wird er, als die Sprache auf seine Musikerkollegen wie Michael Wendler, Xavier Naidoo und Nena kommt, die in den letzten Monaten mit schwurbligen Verschwörungstheorien auf sich aufmerksam gemacht haben. Nena hatte zuletzt auf Instagram mit einem Video für Aufregung gesorgt, in dem eine gewalttätige Querdenker-Demonstration in Kassel zu sehen war, versehen mit dem Schriftzug: „Danke Kassel“.

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Anders erklärt, er werde aggressiv, wenn er so etwas sehe: Da fühle er sich „auch als Deutscher persönlich beleidigt“: „Wenn jemand, der sein Leben lang hier gelebt hat, seine Karriere hier gemacht hat und von den Menschen hier getragen wurde, dieses Land plötzlich als ein Verschwörungsland betitelt, was soll das?“, fragt sich der Sänger und fordert die Verschwörungstheoretiker auf: „Wenn euch Deutschland nicht passt, weil ihr findet, eure Freiheit sei eingeschränkt, dann geht.“

Thomas Anders: „Insgesamt ein gutes Jahr für mich“

Zuletzt findet Thomas Anders noch ein paar positive Worte im Hinblick auf das Jahr 2020. „Als Familie hat es uns sehr gut getan. Ich war ewig nicht mehr so lange am Stück zu Hause und habe so intensiv Zeit mit meiner Frau und meinem Sohn verbringen können“, resümiert er.

Er habe abschalten und Kraft tanken können und gelernt, sich an den kleinen Dingen zu erfreuen. „Aber auch beruflich war es erfolgreich. Ich habe mit Florian Silbereisen ein Nummer-eins-Album rausgebracht. Insgesamt war es also ein gutes Jahr für mich.“ (prei)

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