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  • Foto: Florian Quandt

Paket-Fieber im Lockdown: Was muss bei der Weihnachtspost beachtet werden?

Bonn/Hamburg –

Während Einzelhandel und Innenstädte um ihre Existenz bangen, profitiert eine Branche ganz besonders von dem erneuten Corona-Shutdown: Die der Post, der Paketdienstleister und -zusteller, die sich einer enormen Nachfrage ausgesetzt sieht. Doch kommt jetzt das große Paket-Chaos? Und was müssen die Hamburger beachten, damit die Weihnachtspost noch rechtzeitig ankommt?

Für das Weihnachtsgeschäft rechnete der „Bundesverband Internationaler Express- und Kurierdienste“ (BIEK), der die Interessen zahlreicher Paketunternehmen – unter anderem DPD, GLS, GO!, Hermes und UPS – vertritt, Ende Oktober mit einer Verdopplung der Zuwächse bei den Paketsendungen für private Haushalte im Vergleich zum Vorjahr. Im Weihnachtsgeschäft des Jahres 2019 wurden durch die Unternehmen des Verbandes 60 Millionen Pakete zugestellt – in diesem Jahr rechnete man mit insgesamt 420 Millionen Zustellungen.

DPD, GLS, GO!, Hermes und UPS: Diese Einlieferungsfristen müssen Sie beachten

Der erneute Shutdown, den die Bundesregierung ab Mittwoch verhängt hat, könnte diese Prognosen jetzt über den Haufen werfen und die Kapazitätsgrenzen der deutschen Post- und Paketzusteller auf eine harte Probe stellen. Laut Marten Bosselmann, dem Vorsitzenden der BIEK, ließen sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch keine seriöse Prognose dazu machen, welche Auswirkungen der Lockdown in den kommenden Tagen auf die Online-Bestellungen für Weihnachten haben werde.

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Man gehe grundsätzlich davon aus, dass die von den Paketdiensten angegebenen Lieferfristen weiterhin eingehalten werden können. Demnach sei es generell sinnvoll, Pakete in der Weihnachtszeit einen bis zwei Tage früher als gewöhnlich abzuschicken. Päckchen ohne Express-Option sollten spätestens am 21. Dezember aufgegeben werden, um innerhalb von Deutschland bis Heiligabend zugestellt zu werden. Würde der Versender Expressdienstleistungen in Anspruch nehmen, könne er das Paket teilweise noch am 23. Dezember versenden.

Deutschland im Shutdown: Kommen Paketdienstleister an ihre Grenzen?

BIEK-Vorsitzender Marten Bosselmann ist noch nicht besorgt, dass über Weihnachten Kapazitätsgrenzen bei den Paketunternehmen erreicht werden könnten. „Die Paketbranche hat in den letzten Monaten bewiesen, dass sie konstant hohe Sendungsmengen ebenso wie relativ unvermittelte Mengenpeaks gut meistert“, erklärte er gegenüber der MOPO. Die Paketdienste des Verbandes seien „auf hohe Sendungsmengen in der Weihnachtszeit vorbereitet“ und hätten „auch coronabedingte Mehrmengen einkalkuliert“. Zudem hätten sie weitere Fahrzeuge und insgesamt 30.000 zusätzliche Arbeitskräfte eingeplant.  

Tobias Meyer, Vorstand für das deutsche Post- und Paketgeschäft bei der „Deutschen Post DHL“, konnte am Montag noch nicht bewerten, ob der neue Shutdown die Paketdienste an ihre Grenzen bringen könnte. Viel werde davon abhängen, ob zu den bis jetzt georderten und frühzeitig verschickten Geschenken noch viele weitere hinzukommen, wenn die Geschäfte ab Mittwoch schließen müssen, so Meyer.

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Entscheidend dürfte laut Meyer kurz vor Weihnachten auch sein, ob niedergelassene Einzelhändler mit ergänzendem Internet-Vertrieb und die Hersteller der Ware die erwarteten Zusatzmengen überhaupt bereitstellen und verpacken können.

Deutsche Post DHL: Diese Einlieferungsfristen gelten für die Weihnachtspost

Maike Wintjen, Pressesprecherin der Niederlassung der Deutschen Post AG in Hamburg, erklärte gegenüber der MOPO, dass die Postmitarbeiter im Weihnachtsgeschäft von mehr als 10.000 zusätzlichen Aushilfskräften unterstützt würden. Auch wenn der Konzern an den Tagen vor Heiligabend in diesem Jahr mit neuen bundesweiten Rekordmengen von mehr als 11 Millionen Paketen täglich – ein weiterer Mengenzuwachs von rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr – rechne, blieben die bisherigen Einlieferungsfristen bestehen:

Nationale Päckchen und Pakete: Einlieferung bis 19. Dezember 2020, 12 Uhr in allen Filialen und Packstationen deutschlandweit

Nationale Briefe und Postkarten: Einlieferung bis 22. Dezember 2020

Internationale Pakete: Europäische Nachbarländer: Einlieferung mit Service Premium bis 18. Dezember 2020)

Weihnachtspost im Lockdown: Wie kommen meine Pakete rechtzeitig an?

Laut BIEK können Verbraucher abgesehen von der Einhaltung von Einlieferungsfristen noch weitere Maßnahmen treffen, damit die Weihnachtspost rechtzeitig und sicher beim Empfänger ankommt. So solle auf eine stabile Verpackung geachtet werden, die das Gewicht und die Empfindlichkeit des Inhalts berücksichtige. Zerbrechliche Gegenstände sollten in Luftkissenmaterial eingewickelt werden. Der Versandkarton sollte über intakte und nutzbare Laschen verfügen und keine sonstigen Schäden aufweisen.

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Zur Weihnachtszeit haben Paketdienste alle Hände voll zu tun. Verbraucher sollten ein paar Tipps berücksichtigen, damit ihre Pakete rechtzeitig und sicher ankommen.

Foto:

dpa

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„Bei gebrauchten Kartons sollten alle Aufkleber, schon vorhandene Barcodes und andere missverständliche Angaben entfernt werden und die Adressen des Empfängers und Versenders eindeutig sein“, erklärt das BIEK weiter. Kleinere Pakete solle man in größere Umkartons packen, den Leerraum mit Zeitungspapier ausstopfen. Wichtig außerdem zur Weihnachtszeit: Eine Verzierung des Paketes mit Geschenkpapier, Schleifen oder Paketschnur ist nicht erwünscht – diese könnten sich leicht in den automatischen Paketsortieranlagen verfangen.

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