Der ehemalige Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, soll die Genehmigung für die Sprengung der Nord-Stream-Pipeline gegeben haben.
  • Der ehemalige Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, soll die Genehmigung für die Sprengung der Nord-Stream-Pipeline gegeben haben.
  • Foto: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidency

Nord-Stream-Sprengung: Befehl soll aus der Ukraine gekommen sein

Die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines im Herbst 2022 ist noch nicht aufgeklärt. Nun gibt es neue Details zu Motiv und Auftraggebern. Die Sabotage an den Röhren soll nach „Spiegel“-Informationen vom damaligen Oberbefehlshaber der Ukraine autorisiert worden sein. Die Operation in der Ostsee sei knapp 300.000 US-Dollar teuer gewesen und privat finanziert worden, aber Walerij Saluschnyj zur Autorisierung vorgelegt worden, berichtete das Magazin unter Verweis auf eigene Recherchen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sei hingegen nicht vorab informiert worden, hieß es. 

Die Ukraine und die USA waren neben anderen Staaten entschiedene Gegner der Leitungen, die mit Sprengsätzen stark beschädigt wurden. Durch Nord-Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland. Nord-Stream 2 war wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der folgenden politischen Debatten noch nicht in Betrieb. 

Ukrainischer Ex-Geheimdienstler leitete die Operation

Saluschnyj, mittlerweile ukrainischer Botschafter in Großbritannien, hatte bereits dem „Wall Street Journal“ („WSJ“) gesagt, nichts über einen solchen Einsatz zu wissen. Das „WSJ“ hatte im August unter Verweis auf eigene Recherchen berichtet, Saluschnyj sei an der Aktion beteiligt gewesen. Präsident Selenskyj hat in der Vergangenheit stets eine Beteiligung seiner Regierung an den Sabotage-Aktionen bestritten.


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Der „Spiegel“ berichtet weiter, das Sabotage-Kommando habe aus mehreren ukrainischen Tauchern bestanden, fast alle Zivilisten. Geplant und geleitet habe die Operation der ukrainische Ex-Geheimdienstler Roman Tscherwinsky. Er hatte bereits im vergangenen Jahr eine Beteiligung zurückgewiesen.

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Ende September 2022 hatten mehrere Sprengungen die beiden Gaspipelines Nord-Stream 1 und 2 beschädigt und unterbrochen. Die Explosionen wurden in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm registriert. Wenig später entdeckte man vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen der Nord-Stream-Pipelines.

Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt bereits

Mitte August dieses Jahres wurde bekannt, dass der Generalbundesanwalt in dem Fall einen Ukrainer sucht, der sich von Polen in sein Heimatland abgesetzt haben soll. Verschiedene Medien berichteten, der Mann sowie zwei weitere ukrainische Staatsangehörige – ein Mann und eine Frau – stünden unter Tatverdacht. Den Berichten zufolge sollen sie an den Anschlägen beteiligt gewesen sein. Sie könnten als Taucher die Sprengsätze an den Pipelines angebrachte haben, hieß es weiter. Die Bundesanwaltschaft wollte sich auf Anfrage nicht zu den Medienberichten äußern.

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