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  • Wollen Linke-Chefinnen werden: Janine Wissler (l.) und Susanne Hennig-Wellsow.
  • Foto: picture alliance/dpa

Neues Spitzenduo?: Zwei Frauen wollen die Linke ab Herbst anführen

Wiesbaden/ Erfurt –

Katja Kipping und Bernd Riexinger wollen nicht mehr. Nun preschte als Erstes – wie erwartet – Hessens Linke-Fraktionschefin Janine Wissler vor. „Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich auf dem kommenden Parteitag als Parteivorsitzende kandidieren soll und bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich das tun möchte“, schrieb die 39-Jährige auf Twitter. Kurz darauf folgte ihre Kollegin Susanne Hennig-Wellsow.

Das bisherige Spitzenduo hatte vergangenen Freitag und Sonnabend erklärt, nicht mehr anzutreten, wenn im Oktober der Bundesparteitag stattfinden sollte. Dies entspricht dem üblichen Vorgehen, kein höheres Amt bei der Linken soll länger als acht Jahre besetzt sein. Beide machen den Job seit dem 2. Juni 2012.

Wissler (West) und Hennig-Wellsow (Ost) gelten als wahrscheinlich

Als wahrscheinlichstes neues Tag-Team an der Spitze der Linken gelten Janine Wissler und ihre Kollegin aus Thüringen, Susanne Hennig-Wellsow. Die ist einer breiteren Öffentlichkeit vor allem in Erinnerung geblieben, seit sie dem Kurzzeit-Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich (FDP) einen Blumenstrauß medienwirksam vor die Füße knallte, anstatt ihm zu seiner Wahl (mit Hilfe von AfD-Stimmen) zu gratulieren.

Wissler gehört zum linken, marxistischen Flügel

Wissler gehört der trotzkistischen Gruppe „Marx21“ an, die seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Sie zählt damit zum linken Flügel der Partei, im Gegensatz zu ihrer pragmatischen Ost-Kollegin Hennig-Wellsow.

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Zu einer möglichen Rot-Rot-Grünen Macht-Option äußerte Wissler sich dennoch pragmatisch. Sie schließe die nicht aus, wolle aber auch keinen linken Lager-Wahlkampf veranstalten, sollte sie zur Vorsitzenden gewählt werden.

Rot-Rot-Grün? „Wir werden die Tür nicht zumachen“

„Es kommt darauf an, mit einem guten, linken und ökologischen Programm ein gutes Ergebnis zu erzielen“, sagte sie und fügte mit Blick auf die möglichen Koalitions-Partner SPD und Grüne hinzu: „Wir werden die Tür nicht zumachen, es kommt dann auf die Inhalte an.“ 

Wenige Stunden nach Wissler kündigte auch Hennig-Wellsow ihre Kandidatur an. Es dürfte also wohl wirklich auf das erwartete neue Spitzenduo im Herbst hinauslaufen. So der Parteitag coronabedingt denn stattfinden kann. (km)

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