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Neue Studie zeigt: Covid-19 ist dreimal so tödlich wie die Grippe!

Paris –

Die Falschbehauptung, dass Corona genauso gefährlich wie die Grippe ist, hielt und hält sich während der Pandemie hartnäckig. Doch französische Forscher könnten dies nun widerlegt haben: Sie fanden in einer Studie heraus, dass die Sterberate von Corona-Patienten im Krankenhaus etwa dreimal so hoch wie die von Grippe-Patienten ist.

Während die Sterberate bei Corona-Infizierten, die im Frühjahr in eine Klinik eingeliefert wurden, bei etwa 16,9 Prozent lag, betrug sie bei in einer Klinik behandelten Grippekranken im Winter 2018/2019 nur etwa 5,8 Prozent. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass sich Corona mittlerweile etwas besser behandeln lässt.

Französische Forscher: Corona ist um einiges gefährlicher als die Grippe

„Unsere Studie bestätigt, dass Covid-19 viel gravierender ist als die Grippe“, sagte Studienleiterin Catherine Quantin vom Universitätsklinikum in Dijon laut einer Mitteilung. Die Ergebnisse sind im Fachblatt „The Lancet Respiratory Medicine“ erschienen.

Das Ergebnis sei besonders eklatant, da die Grippesaison 2018/2019 in Frankreich die tödlichste innerhalb der letzten fünf Jahre gewesen sei, sagte Quantin.

Die Untersuchung stützt sich auf Zahlen einer nationalen Datenbank, die Details zu Einweisungen in private und staatliche Krankenhäuser erfasst. Insgesamt wurden die Daten von etwa 135 000 Patienten ausgewertet. Die Corona-Zahlen beziehen sich auf die Monate März und April diesen Jahres. Der Part zur Grippe analysiert Daten von Dezember 2018 bis Februar 2019.

Covid-Erkrankte müssen öfter intensivmedizinisch behandelt werden

Die Forscherinnen und Forscher fanden zudem heraus, dass es unter den Covid-Erkrankten einen höheren Anteil an Menschen gab, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten. Durchschnittlich hielten sie sich mit 15 Tagen dabei auch fast doppelt so lange auf der Intensivstation auf wie Grippeinfizierte mit 8 Tagen. Corona-Infizierte mussten auch etwa doppelt so oft maschinell beatmet werden.

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Der Anteil von Kindern unter den Einweisungen in ein Krankenhaus bei einer Infektion mit dem Coronavirus lag der Studie zufolge deutlich unter dem bei der Grippe. Demnach waren nur 1,4 Prozent der untersuchten Covid-Erkrankten jünger als 18 Jahre. Bei den Grippepatienten war etwa einer von fünf minderjährig.

Zahlen zu Corona-Toten auch aus Deutschland

Auch aus Deutschland gibt es Zahlen: Nach vorläufigen Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind Mitte November etwa neun Prozent mehr Menschen gestorben als im Schnitt der Vorjahre. Vor allem für Sachsen meldete Destatis am Freitag eine hohe Übersterblichkeit.

Bundesweit starben zwischen 16. und 22. November in Deutschland mindestens 19.600 Menschen, wie das Amt in Wiesbaden mitteilte. Basis ist eine Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen, die aktuell bis zur 47. Kalenderwoche zur Verfügung steht. Das Mittel der Jahre 2016 bis 2019 für diese Woche lag bei 17.977 Toten.

Vor allem in Sachsen gibt es viele Corona-Tote

„Besonders auffällig ist die Entwicklung der Sterbefallzahlen in Sachsen“, erläuterte das Demografie-Team von Destatis. „Die Differenz zum Durchschnitt der vier Vorjahre nimmt dort derzeit von Woche zu Woche deutlich zu.“ In der 41. Kalenderwoche lag die Zahl der Sterbefälle noch unter dem Durchschnitt – in der 47. Kalenderwoche lag sie um 46 Prozent darüber.

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Auch in vier anderen Bundesländern lag die Übersterblichkeit im zweistelligen Bereich: in Baden-Württemberg, Brandenburg, Thüringen um jeweils zwölf Prozent und Nordrhein-Westfalen um zehn Prozent.

Immer mehr Menschen in Deutschland sterben an Covid-19

Die Zahl der Todesfälle von Personen, die laborbestätigt an Covid-19 erkrankt waren, steigt ebenfalls von Woche zu Woche. In der 47. Kalenderwoche gab es bundesweit insgesamt 1887 beim Robert Koch-Institut gemeldete Covid-19-Todesfälle. Das waren 350 Tote mehr als in der Vorwoche und 1377 Tote mehr als in der 40. Kalenderwoche.

Das Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitsentwicklungen meldet für die 46. Kalenderwoche eine extrem hohe Übersterblichkeit für Belgien, Frankreich, Italien, Österreich und Spanien. In anderen europäischen Ländern stellt das Netzwerk für diese Kalenderwoche maximal eine mäßige Übersterblichkeit fest. (alp/dpa)

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