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Nach Terroranschlag in Wien: Beweise bei Durchsuchungen in Gefängnissen sichergestellt

Wien –

Nach dem Terroranschlag in Wien, bei dem vier Menschen getötet wurden, haben Österreichs Justizanstalten durchgegriffen. 229 Insassen, die wegen Terrorismusdelikten in Haft sind oder Radikalisierungstendenzen zeigten, wurden überprüft, wie das Justizministerium am Samstag mitteilte.

Es seien 168 Hafträume und 30 Betriebe durchsucht worden. Zwölf Justizanstalten haben nach Angaben des Ministeriums Funde gemeldet. Großteils seien dabei Schriftstücke entdeckt worden, die nun auf mögliche extremistische Hintergründe überprüft werden.

Mehrere Verdächtige in Untersuchungshaft

Ein 20-Jähriger hatte am Montagabend in Wien vier Menschen erschossen und mehr als 20 weitere verletzt. Der radikale Islamist war vorbestraft, vorzeitig aus der Haft entlassen worden und nahm an einem Deradikalisierungsprogramm teil. Mehrere verdächtige junge Männer aus dem Umfeld des Attentäters sind in der Zwischenzeit in Untersuchungshaft gekommen.

Wien (1)

Ein bewaffneter Beamter der österreichischen Militärpolizei bewacht den Tatort nach dem Terroranschlag am 2. November nahe der Synagoge im Wiener Stadtzentrum.

Foto:

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Die österreichischen Sicherheitsbehörden mussten zuletzt Fehler in Bezug auf die Einschätzung der Gefährlichkeit des Attentäters eingestehen. Informationen aus der Slowakei und aus Deutschland hätten zu einer anderen Gefährdungsbewertung führen sollen, so Wiens Polizeichef Gerhard Pürstl. Der Chef des Wiener Verfassungsschutzes und mehrere Mitarbeiter sollen als Konsequenz gehen. (wb/dpa)

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