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  • Tarek Alaows steht vor dem Reichstagsgebäude an der U-Bahn-Haltestelle „Bundestag“.
  • Foto: picture alliance/dpa

Nach Morddrohungen: Geflüchteter Politiker zieht Kandidatur für den Bundestag zurück

Oberhausen –

Nach Morddrohungen gegen seine Familie hat der aus Syrien geflüchtete Tareq Alaows (31) seine Bundestagskandidatur für die Grünen in Nordrhein-Westfalen zurückgezogen. Das teilte Alaows Kreisverband Oberhausen am Dienstag mit.

„Die hohe Bedrohungslage für mich und vor allem für mir nahe stehende Menschen ist der wichtigste Grund für die Rücknahme meiner Kandidatur“, heißt es in der Mitteilung. Nach Auskunft eines Parteisprechers hatte es anonyme Morddrohungen gegen die Familie des Politikers in Syrien für den Fall gegeben, dass Alaows an der Kandidatur festhalte.

Wegen Morddrohungen: Alaows zieht Kandidatur zurück

Der Grünen-Politiker wollte „als erste aus Syrien geflüchtete Person im Bundestag den hunderttausenden Menschen, die auf der Flucht sind und hier mit uns leben, eine politische Stimme geben“, wie er bei der Bewerbung erklärt hatte. Sein Kreisverband zeigte sich enttäuscht. „Wir hätten uns gewünscht, weiterhin mit Herrn Alaows als unserem Bundestagskandidaten für eine humane Asyl- und Migrationspolitik streiten zu können“, erklärte der Kreisverband.

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Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, reagierte entsetzt. „Dass es Tareq Alaows nicht möglich ist, für den Bundestag zu kandidieren, ohne seine und die Sicherheit seiner Familie aufs Spiel zu setzen ist hochgradig beschämend für unsere demokratische Gesellschaft“, schrieb sie auf Twitter. „Wir müssen uns solchen rassistischen Anfeindungen noch wirksamer entgegenstellen!“

Alaows war vor fünf Jahren in Deutschland angekommen und schon wenige Monate nach seiner Ankunft mit der selbstorganisierten Gruppe „Refugee Strike Bochum“ politisch aktiv geworden. Über seinen Rückzug hatten zuvor mehrere Medien berichtet. (dpa)

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