x
x
x
  • Foto: dpa

Nach 32 Tagen: Alexej Nawalny aus der Berliner Charité entlassen

Berlin –

Nach einer schweren Vergiftung lag der Kremlkritiker Alexej Nawalny wochenlang in der Charité in der Hauptstadt. Die Ärzte mussten ihn in ein künstliches Koma versetzten und künstlich beatmen. Nachdem er aber zuletzt schon selbst über seinen Zustand informieren konnte, meldete die Klinik am Mittwochmorgen: Nawalny wurde entlassen.

Dies sei ein weiterer Fortschritt bei der Genesung des Patienten, komplett gesund sei er aber noch nicht. Nach 32-tägiger Behandlung konnte Nawalny die Charité jetzt verlassen. Der Gesundheitszustand Nawalnys habe sich „soweit gebessert, dass die akutmedizinische Behandlung beendet werden konnte“, so die Klinik.

Die behandelnden Ärzte halten aufgrund des bisherigen Verlaufs und dem aktuellen Zustand eine vollständige Genesung für möglich, erklärte die Klinik weiter. Eventuelle Langzeitfolgen der schweren Vergiftung können zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden.

Nawalny konnte aus der Charité entlassen werden

In den vergangenen Tagen hatte Nawalny den Weg seiner Genesung auf Instagram dokumentiert, wo er in einer Nachricht auch den „brillanten Ärzten“ der Klinik dankte. Noch vor kurzem schien dies unmöglich, er habe weder Menschen aus seinem Umfeld erkannt, noch habe er begriffen, wie das Reden funktioniert.

Das könnte Sie auch interessieren:Sein Team ist sicher: Alexej Nawalny trank vergiftetes Wasser

„Das hat mich zur Verzweiflung getrieben, weil ich ja im Grunde schon verstanden habe, was der Doktor will, aber ich wusste nicht, woher ich die Worte nehmen soll“, schrieb der 44-Jährige auf seinem Instagram-Kanal. Es gäbe noch weiter Baustellen, beispielsweise fühle sich das Handy in der Hand an wie ein Stein. „Und sich selbst Wasser einschenken ist eine richtige Aktion“, fügte er hinzu.

Kremlkritiker Nawalny im Flugzeug vergiftet

Der 44-Jährige war am 20. August auf einem Flug von der sibirischen Stadt Tomsk nach Moskau zusammengebrochen. Nach einer Zwischenlandung wegen des Notfalls wurde er in Omsk im Krankenhaus behandelt. Am 22. August war Nawalny auf Drängen seiner Familie nach Deutschland ausgeflogen worden.

Wochenlang lag er in einem künstlichen Koma. Nach Angaben von Speziallaboren wurde er mit einem international verbotenen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet. Russland weist bisher alle Vorwürfe zurück, dass auf Nawalny ein Anschlag mit dem Gift verübt worden sein soll. (sr/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp