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  • Susanne Raab verteidigte die „Islamkarte“ ungerührt.
  • Foto: picture alliance/dpa/APA

Muslime am Pranger?: Österreich streitet über „Islamkarte“

Wien –

Österreichs Regierung hat eine „Landkarte des politischen Islam“ veröffentlicht. Muslime in der Alpenrepublik fühlen sich an den Pranger gestellt, einige wollen sogar klagen. Doch die Integrationsministerin verteidigt die Aktion. 

Die Karte zeigt 623 muslimische Organisationen, Verbände und Moscheen mit ihrem jeweiligen Hauptsitz in Österreich. Erstellt wurde sie im Auftrag der „Dokumentationsstelle Politischer Islam“.

Österreich: Vertreter der Muslime kritisieren „Islamkarte“

Vertreter der Muslime kritisierten unter anderem, dass die Karte alle Einrichtungen aufliste – unabhängig davon, ob sie islamistisch-antidemokratische Tendenzen aufwiesen oder nicht. Da auch genaue Adressen und weitere Details genannt werden, fürchten viele Muslime auch um ihre Sicherheit. Die „Muslimische Jugend Österreich“ will deshalb nun gegen die Karte klagen. 

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Auch der Europarat hat inzwischen eine Rücknahme der Auflistung gefordert. „Sie schießt über das Ziel hinaus und ist eher kontraproduktiv“, urteilt Daniel Höltgen von Europas oberster Menschenrechtsorganisation.

Doch Österreichs Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) zeigt sich ungerührt und will an der Karte festhalten. Wer einen islamischen Verein gründe, aber nicht wolle, dass dies bekannt werde, dokumentiere genau das Problem, erklärte sie: „Dass man doch lieber in privaten Hinterzimmern predigt“. (cmb) 

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