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  • Foto: picture alliance/dpa

Mit Mittelalter-Werkzeug erwürgt: Adelige Society-Zahnärztin tötet Ehemann

Regensburg –

Im November 2018 war Geschäftsmann Peter von U. (†69) plötzlich verschwunden. Wenige Tage später wurde seine nackte Leiche in einem Wald nahe der tschechischen Grenze gefunden. Ohne Zähne, offenbar um die Identifizierung zu erschweren. Nun ist seine Witwe, die Zahnärztin Cheryl von U. (61), von Richtern am Landgericht Regensburg zu neun Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden. Sie soll ihren Ehemann mit einem mittelalterlichen Hinrichtungswerkzeug erwürgt haben.

„Unfassbar! Mein geliebter Mann, mein ganzes Glück ist nicht mehr da.“ So hatte es Cheryl von U. noch in der Traueranzeige formuliert. Das Ehepaar war erst dreieinhalb Jahre verheiratet, bewegte sich in der Münchner Society. Die gebürtige US-Amerikanerin führt ein Kinderzahnmedizinisches Versorgungszentrum im Münchner Stadtteil Schwabing. Die Staatsanwaltschaft hatte auf Mord wegen Habgier plädiert.

Adelige Zahnärztin wegen Totschlags verurteilt

Nach monatelangem Prozess wurde am Freitag das Urteil gesprochen. Offenbar hatte Cheryl von U. vor der Tat im Internet nach mittelalterlichen Mordwerkzeugen recherchiert, sich schlussendlich für eine „Garotte“ entschieden, ein Würgeisen. Bei der Entsorgung der Leiche im Wald soll ihr Gärtner geholfen haben. Die Identifizierung von Peter von U. gelang anhand der Seriennummer seiner künstlichen Hüfte. Ein Detail, das die Ehefrau und ihr Helfer nicht bedacht hatten.

Ehemann erdrosselt

Dennoch bekam der Gärtner Andrew H. offenbar 10.000 Euro Lohn für seine Hilfe. Obwohl auch das geplante Verbrennen der Leiche gescheitert war. „Befremdlich“ fand der Richter „die Leichtigkeit, mit der sie dann die Legende vom Verschwinden ihres Ehemannes verbreitete und erst die verlassene Ehefrau und später die trauernde Witwe spielte.“

Und der Grund für die Tat? Offenbar hatte Cheryl von U. ein neues Leben beginnen wollen. Unter anderem war geplant, auf dem gemeinsamen Anwesen einen Streichelzoo zu gründen. (dpa/km)

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