Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.

Rolf Mützenich, ehemals Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Foto: dpa

Dieser Brief der „SPD-Friedensfürsten“ ist naiv, zynisch und realitätsblind

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Ausgerechnet jetzt fordert eine Gruppe prominenter SPD-Linker, Deutschland solle doch wieder lieb zu dem skrupellosen Kriegstreiber und Aggressor Wladimir Putin sein. Was für eine bodenlose Naivität oder sogar was für ein Zynismus! Der Herrscher im Kreml lässt permanent die Ukraine mit Schwärmen von Drohnen und Raketen beschießen, zerstört Häuser, tötet unzählige unschuldige Menschen – und genau da stimmen die SPD-Friedensfürsten das hohe Lied eines realitätsblinden und dogmatischen Pazifismus an. Es singen der ehemalige SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich, Ex-Parteichef Norbert Walter-Borjans, der frühere Finanzminister Hans Eichel. Und natürlich darf der Parteilinke Ralf Stegner in diesem Chor nicht fehlen – Ehrensache …

Die Genossen verlangen eine sofortige Kehrtwende im Umgang mit Russland, fordern Gespräche mit Moskau und einen Stopp der Stationierung neuer US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. Bei uns und in großen Teilen Europas, so wettern sie, hätten sich Kräfte durchgesetzt, die eine militärische Konfrontationsstrategie wollten und Aufrüstung für Hunderte von Milliarden Euro.

Besser hätte es Putin auch nicht formulieren können

„MIlitärische Alarmrhetorik und riesige Aufrüstungsprogramme schaffen nicht mehr Sicherheit für Deutschland und Europa, sondern führen zur Destabilisierung und zur Verstärkung der wechselseitigen Bedrohungswahrnehmung zwischen Nato und Russland.“ Schöner hätten es Wladimir Putin und sein eilfertiger Sprecher Peskow auch nicht formulieren können.

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Mützenich, Stegner und Co wünschen sich eine „schrittweise Rückkehr zur Entspannung der Beziehungen und einer Zusammenarbeit mit Russland“ – wohlgemerkt mit dem Russland, das die Ukraine überfallen hat und ohne Pause militärisch terrorisiert.

Wie oft hat Putin gezeigt, dass er echte Verhandlungen nicht will?

Wie oft, möchte man die Verfasser des Textes fragen, hat Putin gezeigt, dass er echte Verhandlungen über ein Ende des Krieges nicht will, sondern nur die totale Unterwerfung der Ukraine?

Wie viele Gesprächsangebote und Kompromissvorschläge muss Putin noch ausschlagen, bis Stegner & Co. die Realitäten dieses Konflikts endlich zur Kenntnis nehmen?

Wie viel Menschenverachtung steckt in diesem Papier, wenn man aus der sicheren Position des friedlichen und wohlhabenden Deutschlands der Ukraine signalisiert, dass man ihr in ihrem Überlebenskampf nicht mehr beistehen will, weil man sich lieber mit dem Aggressor Putin vertragen möchte?

Mützenich, Stegner und Co. sollten nach Kiew fahren

Mützenich, Stegner und Co. sollten sich auf den Weg nach Kiew machen und dort den Menschen ins Gesicht sagen: Rechnet nicht mehr mit uns, hört auf, im Westen um mehr Waffen gegen Putin zu betteln. Wir wissen, was für Euch besser ist.

Vor wenigen Wochen feierten wir den 80. Jahrestag der Befreiung vom Hitler-Faschismus. Wir Deutschen können dankbar sein, dass sich damals in Amerika, der Sowjetunion, in England und Frankreich nicht Pseudo-Pazifisten vor der militärischen Gegenwehr gegen Nazi-Deutschland drückten.

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