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  • Joe DiMeo dankte seinem Spender für die „zweite Lebenschance“.
  • Foto: Mark Lennihan/AP/dpa

Medizinische Sensation: Warum dieser Mann eigentlich mal ganz anders aussah …

Was früher eher in zweitklassigen Agentenfilmen vorkam, ist mittlerweile glücklicherweise medizinische Wirklichkeit: Am New Yorker Universitätskrankenhaus ist erstmals die gleichzeitige Transplantation des Gesichts und der beiden Hände eines Spenders bei einem Unfall-Patienten gelungen. Der 22-jährige Joe DiMeo dankte dem unbekannten Spender am Mittwoch bei einer Pressekonferenz für die „zweite Lebenschance“, die er ihm verliehen habe.

Die 23-stündige Operation, an der sich sechs Chirurgen-Teams beteiligten, wurde bereits am 12. August vorgenommen. Das Ärzte-Team unter Leitung von Eduardo Rodriguez wollte erst den dauerhaften Erfolg der komplizierten Operation sicherstellen, bevor es an die Öffentlichkeit ging. Es gab zuvor schon mehrere Transplantationen, bei denen gleichzeitig das Gesicht und die Hände von einem Spender auf einen Patienten übertragen wurden. Diese waren aber fehlgeschlagen.

Joe DiMeo hatte Lippen und Augenlider verloren

Joe DiMeo hatte schwere Verbrennungen erlitten, nachdem er im Juli 2018 am Steuer seines Wagens eingeschlafen war, der dann in Brand geriet. Di Meo büßte seine Lippen und seine Augenlider ein.

Joe DiMeo wird im Medizinischen Zentrum NYU Langone untersucht.

Joe DiMeo wird im Medizinischen Zentrum NYU Langone untersucht. Vor sechs Monaten wurden bei ihm Transplantationen des Gesichts und an beiden Händen durchgeführt.

Foto:

picture alliance/dpa/AP

Analysen des Immunsystems ergaben, dass DiMeo Transplantate mit einer Wahrscheinlichkeit von 94 Prozent abstoßen würde. Mit Hilfe der Vereinigung Gift of Life wurde aber ein passender Spender gefunden.

Joe DiMeo: „Am Ende des Tunnels ist immer Licht“

Bevor die Transplantation vorgenommen wurde, lag DiMeo fast zweieinhalb Monate in einem künstlichen Koma. „Am Ende des Tunnels ist immer Licht“, sagte DiMeo bei der Pressekonferenz. Rodriguez bezeichnete ihn als „den am höchsten motivierten Patienten“, den er jemals gehabt habe.

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Die feinmotorischen Bewegungen bei DiMeo verbesserten sich weiter, ergänzte Rodriguez. Er wolle wieder Sport treiben und liebe das Golfspiel. DiMeo verglich den Gebrauch der neuen Hände mit dem Lernen von Babies, die erstmals nach Gegenständen greifen. „Das Schwierigste ist, dass ich weiß, dass ich es kann, aber meine Hände spielen noch nicht mit – ich muss weitermachen.“ (afp/km) 

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