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  • Aufmerksamkeit zu erregen – das gehört irgendwie zu den Kernaufgaben von Werbung, klar. Aber in letzter Zeit häufen sich Fälle, in denen man das Gefühl hat, dass es vor allem um Provokation, um Grenzüberschreitung geht. Wie zuletzt bei einer rassistischen VW-Werbung oder diversen sexistischen Spots. Bei diesem aktuellen Twitter-Beitrag von Audi sind sich die Nutzer allerdings sehr uneins: geschmacklos oder unnötige ...

Kühlergrill, Mädchen, Banane: Über diese Auto-Werbung wird im Netz wild diskutiert

Ingolstadt –

Aufmerksamkeit zu erregen – das gehört irgendwie zu den Kernaufgaben von Werbung, klar. Aber in letzter Zeit häufen sich Fälle, in denen man das Gefühl hat, dass es vor allem um Provokation, um Grenzüberschreitung geht. Wie zuletzt bei einer rassistischen VW-Werbung oder diversen sexistischen Spots. Bei diesem aktuellen Twitter-Beitrag von Audi sind sich die Nutzer allerdings sehr uneins: geschmacklos oder unnötige Aufregung?

Auf dem Bild zu sehen: Der Audi RS 4 Avant, den der Konzern gerne als quasi ultimative Kombination aus Sportwagen und Familienfahrzeug bezeichnet.

Vor dem Kühlergrill steht ein kleines Mädchen, von der Kabine aus kaum zu sehen, in recht erwachsenem Outfit: Sonnenbrille, Jeansjacke, Sommerkleid und Sneaker. Und in der Hand eine Banane. „Das ist auf so vielen Ebenen verstörend“, schreibt ein Nutzer. „Die Symbolik ist euch schon bewusst???“, fragt ein anderer.

Audi-Werbung: „Spielende Kinder umnieten“ und „sexistische Kackscheiße“?

Zwei Dinge regen die Gegner der Werbung vor allem auf: Zum einen assoziieren viele mit dem Mädchen vor dem Grill, dass das Kind totgefahren werden könnte. Diskussionen um zu viel Autoverkehr in den Städten und Protz-SUVs spielen mit hinein. „Ja, ich finde hohe Motorhauben auch super, da bleibt wenigstens die Frontscheibe ganz, wenn man spielende Kinder umnietet.“ So kommentiert ein Kritiker etwa.

Andere sehen eine klare Provokation durch die sexualisierte Darstellung des Kindes. „Sexistische Kackscheiße!“ So lautet einer der noch netteren Kommentare des „Shitstorms“, wie solche Internet-Aufreger in Deutschland gerne genannt werden. Andere empfehlen dem Twitter-Account von Audi einfach nur: „Löscht euch!“

Andere halten die Aufregung für übertrieben

Ein guter Teil der Nutzer kann die Aufregung allerdings so gar nicht verstehen, sieht nur eine künstliche Diskussion. Einer etwa schreibt: „Spannend, was es hier so für Kommentare gibt, und was das für Rückschlüsse auf die Psyche bzw. Agenda der Kommentatoren zulässt.“ Ein anderer probiert’s ironisch: „Kommentare noch nicht empört genug. Ein Kind! Ein Auto! Eine Banane!!! Schaue später nochmal vorbei.“

Ein Ziel dürften die Macher der Werbung jedenfalls erreicht haben: Aufmerksamkeit. Ob durch Provokation oder nicht – darüber gehen die Meinungen in diesem Fall deutlich auseinander. (km)

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