Krawalle in Leipzig: „Man schafft keinen Wohnraum, indem man Barrikaden anzündet“
Leipzig –
Am Freitagabend kam es im linksalternativen Leipziger Stadtteil Connewitz zu Ausschreitungen bei einer Spontan-Demo von Menschen aus der Linken Szene. Kurz zuvor hatten Polizisten zwei Hausbesetzungen beendet. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) verurteilte die Demonstranten mit den Worten: „Man schafft keinen Wohnraum, indem man Barrikaden anzündet.“
Die Debatte über bezahlbaren Wohnraum habe durch die Gewalttaten der Demonstranten einen schweren Rückschlag erlitten, so Jung. Auch Leipzig hat mittlerweile mit knapperem Wohnraum zu kämpfen. Linke Hausbesetzer hatten zwei leerstehende Häuser seit August besetzt gehalten. Die Spontan-Demo war eine Reaktion auf die Räumung durch die Polizei.
Polizeipressestelle: Gewalt ging von den Demonstranten aus
Nach Angaben der Polizei sei die Gewalt von den Demonstranten ausgegangen. Sie hätten Steine und Flaschen geworfen und dabei acht Beamte leicht verletzt. Zu verletzen Demonstranten wurden keine Angaben gemacht, auch nicht zum entstandenen Sachschaden.
Auf Twitter wurde am Samstag heftig gestritten über die Geschichte. Ein Befürworter der Hausbesetzer etwa schrieb: „Während Menschen verzweifelt Wohnraum suchen, ist das Besetzen von Häusern ein Verbrechen, nicht aber das Vergammeln lassen.“
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Die Polizeigewerkschaft Thüringen hingegen twitterte: „Die linke Szene hatte nach der Räumung des besetzten Hauses in der Ludwigstraße 71 im Netz mobil gemacht und unter anderem gedroht: ,Nehmt ihr uns die Häuser ab, machen wir die City platt.’“ (km)