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Kommt er zurück?: Karl-Theodor zu Guttenberg mit klarer Ansage – auch zu Trump

Neun Jahre ist es mittlerweile her, als ganz Deutschland über die Plagiatsvorwürfe gegen Karl-Theodor zu Guttenberg redete und der CSU-Politiker nur wenige Monate später sein Amt als Bundesminister der Verteidigung niederlegte.

Danach war es lange still um den mittlerweile 48-jährigen Ex-Minister. Ihn zog es in die USA, wo er heute noch lebt und eine global tätige Investment- und Advisory-Firma mit Hauptsitz in New York gegründet hat.

Karl-Theodor zu Guttenberg: Rückkehr in die Politik?

In einem Interview mit „n-tv“ gab zu Guttenberg jetzt Einblicke in sein neues Leben und seine Einschätzung zur Politik in Deutschland und den USA. Die vermeintlich spannendste Frage beantwortete zu Guttenberg allerdings erst am Ende des Interviews.

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Auf die Frage, ob er sich eine Rückkehr in die Politik vorstellen könne, gab der Ex-Minister eine klare Antwort. „Keine Lust“, antwortete zu Guttenberg zunächst kurz und knapp. Er hätte eine muntere Zeit in der Politik verbringen dürfen und hätte alle Extreme durchlaufen, führt der 48-jährige weiter aus. Daher bewege sich sein „Lustwert“, sich das „alles nochmal anzutun“, aktuell „bei Minus 0“.

Zu Guttenberg: Deutsche Politik braucht Typen

In der deutschen Politik erkennt zu Guttenberg das Problem, „dass sich gerade die Parteien in der Mitte etwas schwer tun, momentan Köpfe zu finden, die die Menschen begeistern“. Laut dem Ex-Minister braucht es nun „Typen“, die Deutschland in Europa stark positionieren und auch Europa allgemein stark positionieren.

Viele Kandidaten gibt es für den 48-jährigen aber derzeit nicht für diese Aufgabe. „Momentan sehe ich vielleicht einen, dass ist Friedrich Merz“, erklärt zu Guttenberg.

Der würde ihm gefallen, müsse jedoch auch noch den nächsten Schritt gehen und deutlicher machen, dass er das auch wollen und umsetzen würde. Die anderen Kandidaten hätten den Ex-Minister als Wähler dagegen noch nicht „so richtig aus den Socken gehauen“, hier sei noch mehr Überzeugungsarbeit zu leisten.

Zu Guttenberg: Trump wird in Deutschland unterschätzt

„Ich glaube, auf dieser Seite des Atlantiks wird gelegentlich unterschätzt, wie hoch seine Chancen sind, wiedergewählt zu werden.“, erklärt zu Guttenberg. Das habe mehrere Gründe. Zum einen bediene Donald Trump eine gewisse „Sehnsucht nach Authentizität“ bei den Menschen. „Jetzt sagen viele Menschen, ja, das ist ein authentisches Rindvieh, aber gleichzeitig bietet er uns auch die Person Trump pur, da ist nichts gefiltert“, führt zu Guttenberg weiter aus.

Zum anderen habe er von dem, was er versprochen hat, mehr geliefert, als seine Vorgänger. Als Beispiele nennt zu Guttenberg die Neubesetzung der Richterstellen im Sinne der Republikaner, die Entbürokratisierung und das erfolgreiche Anlegen mit den Mexikanern und Chinesen. „Und plötzlich sagen die Menschen, wir finden ihn zwar menschlich grauenvoll, aber er liefert“, erklärt der Ex-Minister.

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Zudem würde Donald Trump derzeit von der Schwäche der Demokraten profitieren, die sich derzeit selbst „zerlegen“ würden. Aus heutiger Sicht seien die Chancen seiner Meinung nach „verdammt hoch“, dass Donald Trump wiedergewählt wird. Zu Guttenberg persönlich würde es jedoch „für ein großes Unglück halten, ihn nochmal für vier Jahre ertragen zu müssen.“ (cho)

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