Kollegen spenden: Mutter von krebskrankem Kind bekommt vier Jahre Urlaub
Das ist vorbildliches Teamwork – Als die vierjährige Fiona an Leukämie erkrankt nimmt Mutter Daniela Berlit (38) sofort ihren gesamten Jahresurlaub. Nach 36 Tagen ist der Urlaub aufgebraucht. Den Job ruhen lassen, kann sie nicht, die Familie ist auf das Gehalt der Mutter angewiesen. Dann passiert etwas unglaubliches: Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland spenden ihre Urlaubstage und Überstunden.
Wenn das eigene Kind krank ist, dann möchten Eltern jede Minute da sein. Erst recht, wenn es sich wie bei Fiona um eine schwere Erkrankung handelt. Was mit dem Jahresurlaub bei Familie Berlit nicht zu schaffen war, ergänzten Kolleginnen und Kollegen. In einer internen Facebook-Gruppe riefen die Mitarbeitenden vom Dänischen Bettenlager deutschlandweit dazu auf, ihre Überstunden und freien Tage zu spenden.
Kolleg:innen spenden Urlaubstage und Überstunden
Die Resonanz war riesig. „429 haben ihren Urlaub gespendet – und das nicht nur einen Tag. Und die, die keinen Resturlaub mehr hatten, haben Überstunden spendiert. Insgesamt kommen wir auf vier Jahre und sechs Monate“, sagte Daniela Berlit in einem Interview mit RTL, aus dem das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) zitiert.
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„Es ist überwältigend! So viele Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland haben mir ihre Zeit geschenkt, obwohl sie mich gar nicht kennen“, so die glückliche Mutter. „Ich saß im Krankenhausflur und habe geweint, als ich das gehört habe!“
Mehr als 3,5 Jahre Urlaub über – Unternehmen legt Zeitfonds an
Und es gibt gute Nachrichten: Nach mehreren Chemotherapie-Blöcken ist die kleine Fiona nach Medienangaben aktuell krebsfrei, ihre Chancen, gesund zu werden, steigen. Wenn alles gut geht, könnte Mutter Daniela Berlit schon im November wieder anfangen zu arbeiten.
Und was passiert mit den restlichen Jahren Urlaub aus den Spenden? Christian Schirmer, Deutschland-Chef vom Dänischen Bettenlager: „Wir haben mit diesem Zeitguthaben einen Zeitfonds geschaffen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig bei ähnlichen Fällen in Anspruch nehmen können“, sagte er der „Bild“. (sr)