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  • Hacker können über Apps intime Details abgreifen (Symbolbild)
  • Foto: imago images/Westend61

Kein blindes Vertrauen!: So können Hacker Sexspielzeuge für Erpressungen nutzen

Die Sex-Spielzeuge We-Vibe „Jive“ und der Lovense „Max“ erzielen während der Corona-Pandemie hohe Verkaufszahlen. Doch das immense Interesse ruft auch Cyberkriminelle auf den Plan. Jetzt haben Forscher gravierende Sicherheitslücken bei den vernetzten Toys gefunden.

Die Schwachstellen fanden die ESET-Forscher in den Apps, die die beiden Sex-Spielzeuge steuern. Hierdurch könnten Angreifer Malware auf die genutzten Smartphones installieren und auch Daten stehlen. Neben möglichen körperlichen Schäden durch den Missbrauch der Geräte besteht die Gefahr, mit gestohlenen Fotos, Chats oder anderen Daten erpresst zu werden.

Pikante Details: Smartes Sex-Spielzeug muss sicher sein

„Gerade bei der Entwicklung intelligenter Sex-Spielzeuge muss IT-Sicherheit eine hohe Priorität genießen. Die möglichen Gefahren sind für den Anwender hoch, niemand möchte mit intimen Aufnahmen oder Gesprächen erpresst werden“, erklären die ESET-Forscherinnen Denise Giusto und Cecilia Pastorino. „Bei den meisten aktuellen Sex-Spielzeugen wurde von den Herstellern der Sicherheitsaspekt sträflich vernachlässigt. Dies muss sich mit der Weiterentwicklung dieser Geräte dringend ändern.“

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Seit dem Aufkommen fortschrittlicher Modelle von Sexspielzeugen, die Apps, Messaging, Videochats und webbasierte Interkonnektivität beinhalten, werden die Geräte für Cyberkriminelle immer attraktiver und lassen sich leichter ausnutzen. Datendiebstähle in diesem Bereich können für den Benutzer verheerend sein, wenn Informationen wie sexuelle Orientierung, sexuelle Verhaltensweisen und intime Fotos durchsickern. Um die Privatsphäre zu schützen, ist es daher unerlässlich, schon bei der Planung und Entwicklung dieser Devices dem Thema IT-Sicherheit eine hohe Priorität einzuräumen.

Vorsicht bei Apps: Datenschutz muss beachtet werden

Der Lovense „Max“ etwa kann sich mit einem entfernten Gegenstück synchronisieren. Das bedeutet, dass Angreifer die Kontrolle über beide Geräte übernehmen können, obwohl nur eines kompromittiert wurde. Beim Lovense-Gerät ist das Design der App eine Gefahr für die Privatsphäre der Nutzer. Es gibt die Optionen, dass Bilder ohne Wissen des Besitzers an Dritte weitergeleitet werden. Ebenso haben gelöschte oder blockierte Nutzer weiterhin Zugriff auf den Chat-Verlauf und alle freigegebenen Multimedia-Inhalte.

Darüber hinaus wirft die Verwendung von E-Mail-Adressen in den Benutzer-IDs der App einige Datenschutzbedenken auf, da die Adressen im Klartext für alle an einem Chat beteiligten Telefone freigegeben werden. Beide Hersteller haben diese Sicherheitslücken bereits geschlossen. (mp)

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