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In den USA: Hinrichtung in letzter Minute gestoppt – wegen fehlendem Priester

Houston –

Eigentlich sollte es nur noch eine Stunde dauern, bis Ruben Gutierrez (43) mit der Giftspritze hingerichtet werden sollte. Doch dann verlangte der gläubige Katholik einen Priester. Texas lässt aber seit einem Jahr keine Geistlichen mehr in die Todeskammern. Nun muss die Frage erst gerichtlich geklärt werden.

Die katholische Bischofskonferenz von Texas hatte sich für den Stopp der Hinrichtung stark gemacht. Die Grundrechte und die Religionsfreiheit von Gutierrez würden verletzt, wenn er keinen geistlichen Beistand auf seiner letzten Reise bekäme. Neben den Kirchenoberen sprachen sich auch Prominente für Gutierrez aus, darunter Kim Kardashian.

Der Supreme Court erklärte nun, es müsse erst geklärt werden, ob die Anwesenheit eines Geistlichen in der Todeskammer ein „ernsthaftes Sicherheitsproblem“ darstellen würde. Solange darf das Todesurteil gegen Gutierrez nicht vollstreckt werden.

Gutierrez beteuert bis heute seine Unschuld

„Als gläubiger Katholik erfordert Gutierrez‘ Glaube den Beistand eines Geistlichen, um ihn beim Übergang vom Diesseits ins Jenseits zu unterstützen“, erklärte der Anwalt des Häftlings, Shawn Nolan. Er forderte auch DNA-Tests. Dadurch könne die Unschuld seines Mandanten bewiesen werden.

Der 43-jährige Gutierrez war wegen Raubmordes an einer 85-Jährigen im Jahr 1998 zum Tode verurteilt worden. Gutierrez und zwei weiteren Beschuldigten wurde zur Last gelegt, die Frau erstochen zu haben, um 56.000 Dollar zu rauben. Während einer der Beschuldigten floh, bekannte sich der zweite schuldig. Gutierrez, der stets seine Unschuld beteuerte, wurde in einem Prozess schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. (dpa/ km)

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