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  • Nächtliches Funkeln: Im österreichischen Nationalpark Hohe Tauern wurde Neowise am Montag vor majestätischer Kulisse fotografiert.
  • Foto: imago images/Eibner Europa

Himmelsphänomen: Schauen Sie heute Abend unbedingt mal nach oben!

Heppenheim/Offenbach –

Schon seit mehreren Tagen ist der Komet Neowise am Himmel sichtbar – doch bislang kam er der Erde nicht so nahe wie heute. Wer ihn sehen will, muss nach Norden schauen – und auf Wolkenlücken hoffen.

Den Menschen in der Jungsteinzeit dürfte das Himmelsphänomen das Fürchten gelehrt haben: Alle 5000 bis 7000 Jahre zieht der Komet C/2020 F3 alias Neowise so nah an der Erde vorbei, dass er mit bloßem Auge gesehen werden kann – genau wie jetzt.

Am heutigen Donnerstag steht der Komet der Erde dabei am nächsten. Dann ist er vom blauen Planeten nach Angaben der Vereinigung der Sternfreunde in Deutschland „nur“ noch gut 100 Millionen Kilometer entfernt, das sind ungefähr zwei Drittel des mittleren Abstands der Erde zur Sonne.

Komet Neowise: Das Wetter spielt wohl nicht mit

Auch wenn Neowise langsam verblasst, kann er nach Angaben des Vorsitzenden der Sternfreunde, Sven Melchert, weiter am Nachthimmel gesehen werden. Mit bloßem Auge sehe man einen mittelhellen, unscharfen Körper mit einer fahlen Schleppe nach oben. Das sei der Kometenschweif. Mit einem Fernglas sei dies natürlich noch einmal besser zu erkennen. Zu Ende Juli hin werde der Himmelskörper dann wohl ganz verblassen.

Das Problem: Jetzt, wo uns der Komet ganz nah ist, scheint das Wetter nicht wirklich mitzuspielen: Der Norden steht seit gestern ziemlich unter Tiefdruck-einfluss – und das bedeutet: eine dichte Wolkendecke hängt über uns. Himmelsgucker dürften es daher nicht so leicht haben, den Kometen zu sichten.

Wie man Neowise vielleicht entdecken kann

Gute Chancen habe man nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nach Sonnenuntergang ab etwa 21.30 Uhr. Und wo müssen Neugierige hinschauen? Am besten einen Platz mit möglichst freier Sicht nach Norden suchen, dort zieht er unterhalb des Sternbilds des Großen Wagens seine Bahn. Das Handy kann hier mit einer Kompassfunktion helfen. Aber auch Apps versprechen das Phänomen aufzuspüren.

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„Kometen sind Schweif-sterne, wenige Kilometer große Brocken aus dem All, die aus Geröll, Wasser und Staub bestehen“, heißt es bei den Sternfreunden. Kommt ein Komet der Sonne nah, werde er regelrecht aufgetaut und der Kometenschweif bilde sich. Viele Kometen würden dieses Auftauen nicht überstehen, doch Neowise sei ein „größeres Kaliber“. Entdeckt wurde Neowise erst im März dieses Jahres von dem reaktivierten Weltraumteleskop gleichen Namens. (MIK/DPA)

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